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Wendet sich mit Grausen. Norbert Düwel wartet auf ein Erfolgserlebnis. Foto: Imago

© imago/Matthias Koch

Trainingslager vor dem Spiel gegen Sandhausen: 1. FC Union: Der Geist von Kienbaum

Der 1. FC Union hat sich in der Länderspielpause in ein zweieinhalbtägiges Trainingslager begeben, um Automatismen einzustudieren. "Beim Training klappt es gut", sagt Vizekapitän Christopher Trimmel. Klappt es auch gegen den SV Sandhausen?

Norbert Düwel schien in sich selbst zu ruhen. Der Trainer des 1. FC Union machte bei seinen öffentlichen Äußerungen vor dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen (13 Uhr) trotz der angespannten Lage seiner Mannschaft einen sehr entspannten Eindruck. Gelassen beantwortete er Fragen der Journalisten, denen er an gleicher Stelle vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli (0:3) noch ziemlich angriffslustig entgegengetreten war.

In Hamburg war Union bis ans Tabellenende der Zweiten Liga abgerutscht. Aber in der zweiwöchigen Punktspielpause konnte Düwel offenbar noch einmal richtig Schwung holen, um die erhoffte Wende zu schaffen. Der Verein ermöglichte ihm ein zweieinhalbtägiges Trainingslager. Aus Kienbaum kehrte die Mannschaft am Donnerstag zurück. In der Abgeschiedenheit am Rande Berlins, wo Fans und Journalisten unerwünscht waren, schwor Düwel die Spieler auf die Partie gegen Sandhausen ein. „Ich glaube, dass wir sehr gut vorbereitet sind. Das war der Plan. Inklusive des Testspiels (4:0 gegen Rubin Kasan – d. Red.) war es eine sehr gute Woche“, sagte Düwel. „Wir haben uns intensiv mit dem Gegner beschäftigt – und mit den Szenarien, die auf uns zukommen können.“

Düwel sprach davon, dass man zu Hause auch Rückstände aufholen könne. Aber auch er weiß genau, dass ihm jetzt nur ein Sieg weiterhilft. Er riskiert dafür wohl einiges. Torwart Daniel Haas und Verteidiger Toni Leistner könnten erstmals in dieser Saison in einem Punktspiel auf der Bank sitzen. Ersatzkeeper Mohamed Amsif und Mittelfeldspieler Maximilian Thiel stehen dagegen vor ihrem Startelf-Debüt. Angreifer Martin Kobylanski hofft nach vier Wochen Verletzungspause auf den Sprung in den Kader. Egal, mit welchem Personal: Präsident Dirk Zingler wird eine Stagnation nicht tolerieren.

Die Mannschaft gibt sich professionell. Die Trainerdiskussion sei kein Thema unter den Spielern. Aber die Automatismen kennen sie doch. „Wir wissen alle, wie das Geschäft läuft, wenn man zu viele Spiele verliert. Dann wird es eng für den Trainer. Das ist ganz normal“, sagte Angreifer Sören Brandy. „Wir haben es selbst in der Hand, diese Diskussion ganz schnell zu beenden. Wenn wir drei Punkte einfahren, ist hoffentlich wieder ein bisschen Ruhe.“

Sport ist unberechenbar, aber Ausreden für ein Scheitern gegen den ersatzgeschwächten Gegner aus Sandhausen würden nach der Fokussierung in Kienbaum wohl schwerfallen. „Wir haben sehr gut trainiert und haben das ziemlich gut umgesetzt, was das Trainerteam verlangt hat“, sagte Vizekapitän Christopher Trimmel. „Wir versuchen, alles aufs Spiel zu setzen. Beim Training klappt es gut.“ Damit es auch im Wettkampf funktioniert, sind sich die Spieler nähergekommen. Innerhalb von sechs Tagen gab es zwei Mannschaftsabende, einen davon in Kienbaum. „Wir saßen am Mittwochabend zusammen und haben das Trainingslager gemütlich ausklingen lassen“, verriet Brandy. Ob der Geist von Kienbaum wirkt, kann sich schon heute zeigen.

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