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Es passt. Simon Terodde (rechts) und Silvio verstehen sich gut.

© Engler

1. FC Union: Gegensätze ergänzen sich

Am kommenden Freitag startet der 1. FC Union beim FSV Frankfurt in die Zweitligasaison, und es sieht so aus, als hätte der Berliner Zweitligist in Silvio und Simon Terodde sein neues Traumduo im Angriff gefunden.

Berlin - Wenn man überschwängliche Freude erwartet, kann ein nüchterner Torjubel schon mal für Verwunderung sorgen. Und so staunten die 6000 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei nicht schlecht, als Silvio fast schon gelangweilt Richtung Mittellinie trabte. Der Neuzugang des 1. FC Union hatte sein Team im Testspiel gegen Heart of Midlothian soeben in Führung gebracht, doch richtige Freude schien bei ihm nicht aufkommen zu wollen. Damit unterschied sich Silvio kaum von seinem Sturmpartner Simon Terodde, der zum 2:0 traf, aber auch eine eher sachliche Art des Feierns bevorzugt. Nicht nur in dieser Hinsicht scheinen die beiden Angreifer bestens zu harmonieren.

Am kommenden Freitag startet der 1. FC Union beim FSV Frankfurt in die Zweitligasaison, und es sieht so aus, als hätte der Berliner Zweitligist in Silvio und Simon Terodde sein neues Traumduo im Angriff gefunden. Beide erzielten beim 3:0-Sieg im letzten Vorbereitungsspiel am Sonnabend jeweils ein Tor und wirkten im Zusammenspiel schon erstaunlich vertraut miteinander. „Silvio und Simon passen hervorragend zusammen“, sagt Uwe Neuhaus. Unions Trainer war äußerst zufrieden mit der Leistung seiner beiden Angreifer.

Der Grund für die außergewöhnlich schnell gefundene Harmonie zwischen Silvio und Terodde liegt in ihrer recht unterschiedlichen Spielweise. Silvio ist ein spielender Stürmer, der sich gern auch mal zurückfallen lässt und seine Mitspieler bedient. So geschehen am Sonnabend beim dritten Berliner Tor durch Chinedu Ede: Silvio hatte seinem Mitspieler den Ball herrlich in den Lauf gespielt, sodass Ede auf einmal völlig frei auf den schottischen Torhüter Marian Kello zulaufen konnte und keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen. „Ich versuche immer, viel zu spielen“, sagt Silvio. „Und ich denke, dass es in den kommen Wochen noch besser klappen wird.“ Davon ist auch Uwe Neuhaus überzeugt: „Silvio hat körperlich noch Luft nach oben, aber es ist schon zu erkennen, dass Simon die ideale Anspielstation für ihn ist.“ Terodde ist im Gegensatz zu Silvio ein klassischer Strafraumstürmer: kompromisslos im Abschluss und immer auf der Suche nach dem direkten Weg zum Tor. Dadurch, dass er manchmal zwei Gegenspieler im Zentrum bindet, entstehen automatisch Räume für die nachrückenden Mitspieler wie Silvio.

Ein gut aufeinander abgestimmtes Sturmduo war bisher das Hauptmanko im Spiel des 1. FC Union. Keine Mannschaft vergab in der vergangenen Saison mehr Großchancen als die Berliner, am Ende erzielten die drei nominellen Angreifer John Jairo Mosquera, Karim Benyamina und Halil Savran zusammen gerade einmal 17 Tore. Mit der Verpflichtung von Terodde und Silvio besitzt der 1. FC Union nun deutlich mehr Qualität in der Offensive. In den fünf Vorbereitungsspielen trafen die Berliner 23 Mal. Union gewann alle Partien, kein Wunder also, dass sich Trainer Uwe Neuhaus bereits auf den Saisonstart freut.

Sollte es dort ähnlich erfolgreich weitergehen, hat Silvio schon einmal Besserung versprochen, was seinen Torjubel angeht: „Ein Testspiel ist etwas anderes als ein Meisterschaftsspiel. Vielleicht lasse ich mir bis zum Freitag noch etwas einfallen.“ Kurze Zeit später verschwand er lächelnd Richtung Umkleidekabine. Die neue Saison kann kommen, sollte das wohl heißen.

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