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Mannschaftsjubel nach dem 1:0.

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1:1 gegen den FCK: 1. FC Union ohne Sieg im Trennungsspiel von Uwe Neuhaus

Derzeit ist der 1. FC Union nur Zweitligamittelmaß: Zwar beendet der Klub seine Niederlagen-Serie, doch mehr als ein 1:1-Unentschieden kann er dem 1. FC Kaiserslautern nicht abringen.

Draußen vor dem Stadion hatte die Zukunft bereits begonnen, da war die Gegenwart noch gar nicht vorbei. Auf dem Waldweg zur Alten Försterei ging es schon nicht mehr um Uwe Neuhaus, der im Sommer nach sieben Jahren als Trainer des 1. FC Union aufhören muss – es ging schon um seinen Nachfolger. Alle möglichen und unmöglichen Namen wurden dort gehandelt. Mirko Slomka zum Beispiel, oder Thomas Schaaf. Beide aber kommen wohl nicht in Frage. Der eine – Slomka – bleibe auch bei Abstieg in Hamburg, sagte ein Union-Fan, für den anderen sei Union wohl zu klein.

Dass der Klub in anderen Preisklassen suchen muss, zeigte sich auch gestern gegen den 1. FC Kaiserslautern. Im Moment ist Union nur Zweitligamittelmaß. Immerhin trotzte die Mannschaft dem Aufstiegsanwärter Kaiserslautern gestern Abend ein 1:1 (1:1) ab und beendete damit ihre Serie von drei Niederlagen. Die Hoffnung von Unions Präsident Dirk Zingler, dass sich die Spieler in den verbleibenden drei Spielen unter Neuhaus noch einmal an der Ehre gepackt fühlten, hatte sich fürs Erste erfüllt. Union hielt tapfer dagegen, aber die Leichtigkeit der Hinrunde hat sich komplett verflüchtigt. Von den vergangenen zehn Spielen haben die Köpenicker nur eins gewonnen. Auch deshalb hat sich Union entschlossen, den Trainer zu wechseln. In aller Freundschaft, versteht sich.

Eine knappe halbe Stunde vor dem Spiel standen Neuhaus und Zingler an der Seitenlinie. Sie plauschten und lachten. Kurz darauf traten sie gemeinsam vor die Fernsehkameras. Wir scheiden im Frieden, lautete die Botschaft. Dabei gab Neuhaus zu: „Ich war total enttäuscht.“ Natürlich respektiere er die Entscheidung, aber „ich hätte gern weitergemacht“.

Die Solidaritätsbekundungen für Uwe Neuhaus hielten sich in Grenzen

Die Solidaritätsbekundungen der 19.185 Zuschauer hielten sich in Grenzen. Auf der Gegengerade war ein Transparent mit der Aufschrift „Danke, Uwe“ zu sehen. Bei der Mannschaftsaufstellung gab es „Uwe, Uwe!“-Rufe, ein Wechselgesang („Uwe“ – „Neuhaus“) verebbte Mitte der ersten Hälfte recht schnell wieder. Und die Reaktion der Mannschaft? „Es ist keiner vor Freude an die Decke gesprungen“, sagte Neuhaus.

Das taten die Zuschauer in der Alten Försterei nach acht Minuten, als Sören Brandy sein Team in Führung brachte. Unions Stürmer nahm einen 60-Meter-Pass von Benjamin Köhler perfekt aus der Luft an, er ließ Lauterns Innenverteidiger Marc Torrejon aussteigen und vollendete dann mit einem Lupfer über Torhüter Tobias Sippel zum 1:0. Es war nicht nur die erste Offensivaktion des Spiels überhaupt, es war für Brandy auch die letzte. Eine knappe Viertelstunde später verletzte er sich im Mittelfeld und musste ausgewechselt werden.

Nach seinem Ausscheiden fehlte Unions Offensive der Zielspieler, nach vorne lief nichts mehr zusammen. Immerhin ließ die Defensive gegen den starken Lauterer Angriff kaum etwas zu – bis fünf Minuten vor der Pause. Da drehten die Gäste mal kurz auf: Erst verfehlte Simon Zoller das Tor, dann rettete Marc Pfertzel gegen Alexander Ring auf der Torlinie, ehe Srdjan Lakic nach einer Flanke von Zoller zum 1:1 einköpfte. Nach der Pause lieferten sich beide Mannschaften ein offenes Duell, frei von taktischen Zwängen und mit deutlich mehr Torchancen. Die beste für Kaiserslautern vergab Lakic, der die Latte traf, die beste für den 1. FC Union hatte Damir Kreilach. Er köpfte den Ball jedoch genau in die Hände von Torwart Sippel.

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