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Im Dreieck springen. Die Arme und das Bein von Unions Damir Kreilach (l.) sind im Zweikampf mit Aias Aosman fast als gleichschenkelig zu beschreiben.

© dpa/Jensen

1. FC Union spielt 2:2 gegen Dresden: Applaus für den Rivalen

Der 1. FC Union und Dynamo Dresden trennen sich am Ende 2:2 – und Rückkehrer Uwe Neuhaus wird gefeiert.

Wenn ein Mitarbeiter der SG Dynamo Dresden im Stadion An der Alten Försterei mit Jubel und freundlichen Zurufen bedacht wird, könnten Zyniker mit Recht beißenden Spott vermuten. In diesem Fall war der Applaus aber durch und durch ehrlich, weil er einem galt, der als einer der Architekten der jüngeren und erfolgreichen Vereinsgeschichte des 1. FC Union Berlin zu bezeichnen ist. Dresdens Trainer Uwe Neuhaus war von 2007 bis 2014 in gleicher Funktion beim Fußballklub aus Köpenick tätig und natürlich hatten die Berliner Anhänger das nicht vergessen.

In den folgenden 90 Minuten stellte sich dann heraus, dass Neuhaus seine ehemalige Mannschaft, in der noch fünf Spieler aus seiner Zeit in der Startelf standen, immer noch sehr gut kennt. Aufsteiger Dresden verdiente sich beim 2:2 (1:0) in Berlin einen Punkt, Union steht nach der Niederlage zum Auftakt in Bochum mit einem Punkt aus zwei Spielen als Dreizehnter deutlich schlechter da als erwartet.

Dresden war von Neuhaus hervorragend eingestellt und übernahm etwas überraschend sofort die Initiative. Dynamo spielte so, wie Union das eigentlich vorgehabt hatte: aggressiv, hart im Zweikampf und mit viel Drang zum gegnerischen Tor. Die Berliner kamen damit zunächst überhaupt nicht zurecht, obwohl sie von den eigenen Fans immer wieder lautstark angetrieben wurden. Überhaupt die Kulisse. Bei einer Schweigeminute für eine verstorbene Mitarbeiterin des 1. FC Union hatten selbst die Dresdener mitgemacht, was bei der Rivalität zwischen beiden Fangruppen keine Selbstverständlichkeit ist. Danach feuerten beide Lager ihre Klubs bedingungslos an.

Union benötigte eine halbe Stunde, um abgesehen ins Spiel zu finden

Unions Spieler leisteten sich in der prächtigen Atmosphäre folgenschwere Aussetzer. Bei einer Flanke des Dresdeners Niklas Kreuzer verpasste die komplette Berliner Verteidigung den Ball. Den Schuss von Pascal Testroet konnte Unions Torwart Jakob Busk noch abwehren, den Nachschuss von Aias Aosman musste er aber zum 0:1 passieren lassen. Union benötigte eine halbe Stunde, um abgesehen von einigen passablen Standardsituationen ins Spiel zu finden. Gefährlich wurde es meist, wenn Angreifer Steven Skrzybski beteiligt war. Bei zwei Versuchen aus der Distanz kam er einem Torerfolg vergleichsweise nahe. Insgesamt passierte aus dem Spiel heraus bei Union aber zu wenig, weil Dresden immer einen Schritt schneller wirkte und die Gastgeber kaum einen zweiten Ball bekamen.

Das änderte sich dann in der zweiten Halbzeit. Union spielte auf einmal wie verwandelt, innerhalb der ersten Viertelstunde drehten sie den Rückstand in eine 2:1-Führung. Beide Male hieß der Torschütze Collin Quaner. Beim 1:1 spielte Skrzybski einen flachen Pass scharf Richtung Fünfmeterraum, wo Quaner sofort abschloss. Wenige Minuten stand der Angreifer, der nur durch die Verletzung von Philipp Hosiner ins Team gerückt war, nach einer zu kurz abgewehrten Flanke durchs Dresdens Torhüter Marvin Schwäbe richtig und schoss zum 2:1 ein.

Union war in dieser Phase so überlegen, dass nur ein erneuter grober Fehler die Gäste ins Spiel hätte zurückbringen können. So kam es dann auch. Als Marco Hartmann einen Pass tief in die Berliner Hälfte spielte, zögerte der nicht immer sicher agierende Busk zu lange und Andreas Lambertz überwand den Torwart zum Ausgleich.

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