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Kapitän Damir Kreilach tut sich derzeit schwer beim Führen der Mannschaft.

© dpa

1. FC Union vor dem Spiel in Aalen: Damir Kreilach: Kapitän von Bord?

Kapitän Damir Kreilach sollte den 1. FC Union Berlin führen, besonders nach dem Abgang von Vereinsikone und Führungsspieler Torsten Mattuschka. Doch nach schwachen Leistungen droht Kreilach gegen den VfR Aalen die Bank.

Der 1. FC Union will gern regelmäßiger punkten, am besten schon beim VfR Aalen (Freitag 18.30 Uhr). Hoffnung schöpft der Köpenicker Zweitligist mit dem zweiten Saisonsieg gegen den SV Sandhausen (3:1). „Wir haben daran gearbeitet, die positiven Dinge, die uns stark machen, noch mehr in den Vordergrund zu rücken“, sagte Unions Trainer Norbert Düwel. „Über die Dinge, die wir in der ersten Halbzeit nicht so gut gemacht haben, haben wir auch gesprochen.“

Der Kapitän Damir Kreilach war gegen Sandhausen zur Pause nach der indiskutablen Leistung aller Unioner als einziger Akteur beim Stand von 0:1 ausgewechselt worden. Der defensive Mittelfeldspieler musste aus taktischen Gründen für Offensivtalent Eroll Zejnullahu Platz machen. Der 20-jährige Zejnullahu war nicht direkt an den drei Toren beteiligt, hatte aber mit spielerischen Mitteln Anteil am erfolgreichen Aufbäumen.

Nun droht Kreilach im 43. Zweitligaspiel für Union erstmals zu Spielbeginn die Bank. Einen Bonus will Düwel dem von ihm vor Saisonbeginn überraschend installierten Kapitän nicht einräumen. „Jeder Spieler hat den gleichen Stellenwert, die gleiche Ausgangsposition. Es geht einzig darum, welcher Spieler in der jetzigen Situation tatsächlich auch die beste Leistung abrufen kann“, meinte Düwel. Selbst wenn Kreilach auf die Bank muss, kann Düwel auf dessen Loyalität setzen. Der Kroate ist wohl der höflichste Kicker im Kader. Über seine Situation wollte der 25-Jährige in dieser Woche allerdings nicht reden. Kreilach dürfte mit dem bisherigen Saisonverlauf und seinen eigenen Leistungen nicht zufrieden sein. Sein Aufstieg zum Kapitän war Teil des von Düwel verlangten Neustarts, der bislang nur in den Abstiegskampf mündete.

Kreilach versucht die Mannschaft zu führen, doch trotz seiner recht ordentlichen Deutschkenntnisse waren in den letzten schwierigen Wochen andere auf dem Platz beziehungsweise in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter – auch verbal: etwa die Angreifer Sören Brandy und Sebastian Polter oder Verteidiger Fabian Schönheim, der wegen einer Sprunggelenksverletzung um seinen Einsatz in Aalen bangt. Düwel, der Kreilach bereits beim 1:3 beim FC St. Pauli ausgetauscht hatte, sieht sich nicht in einer Zwickmühle. „Es ist normal, dass im Fußball auch mal der Mannschaftskapitän aus- oder eingewechselt wird. Das weiß Damir. Er geht sehr professionell damit um“, sagte Düwel. Als die Mannschaft nach der Partie gegen Sandhausen Richtung Kabine abdrehte, stand Kreilach allein mit erhobenen Daumen vor den Union-Fans auf der Waldseite. Vielleicht hat er schon an die Partie in Aalen gedacht. Dort wird Union nicht so offensiv auftreten wie zu Hause. Und das spricht wiederum eher für Kreilach in der Startelf.

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