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10.000 Meter: Äthiopier Bekele zum vierten Mal Weltmeister

Auf der Langstrecke über 10 Kilometer gewann Kenenisa Bekele Gold. Die Silbermedaille ging an Eritrea, Bronze an Kenia.

Kenenisa Bekele feierte seinen vierten WM-Titel mit der Bolt-Geste. Schon in der letzten Kurve des 10 000-Meter-Rennens hatte er mit dem Jubeln begonnen. Bekele konnte sich das leisten, denn der Äthiopier gewann das Langstrecken-Rennen der Leichtathletik- WM in Berlin mit großem Vorsprung. Seine 26:46,31 Minuten sind die beste Zeit, die je bei einer Weltmeisterschaft über diese Distanz gelaufen wurde. „Es war ein schwieriges Rennen, aber ich habe es gepackt“, sagte Bekele. Auf Platz zwei kam Zersenay Tadese aus Eritrea ins Ziel (26:50,12). Dritter wurde der Kenianer Moses Masai (26:57,39), der ältere Bruder der 10 000-Meter-Weltmeisterin Linet Masai.  Bekeles Erfolg hat eine persönliche und eine nationale Dimension. Er selbst hat nach zwei Olympiasiegen und nunmehr vier WM-Triumphen in Folge genauso viele internationale Titel über diese Distanz gewonnen wie sein legendärer Landsmann Haile Gebrselassie.

Im Optimalfall bräuchte Usain Bolt noch sechs Jahre, um über 100 Meter eine ähnliche Erfolgsserie hinzulegen. Dazu hat Bekele der Läufer-Nation Äthiopien am Montag ihren Stolz zurückgegeben. Denn bislang war die WM für das ostafrikanische Land eine einzige Aneinanderreihung von Enttäuschungen gewesen. Zunächst mussten die Doppel-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba und der Olympia- Zweite Sileshi Sihine ihre Starts über 10 000 Meter verletzungsbedingt absagen. Dann verloren Meselech Melkamu, Wude Ayalew und Meseret Defar im Rennen der Frauen die fest eingeplante Goldmedaille auf der Zielgeraden noch an die Kenianerin Linet Masai.
Niederlagen gegen Kenia tun in Äthiopien besonders weh. Beide Länder verbindet auf der Rennbahn eine große Rivalität.  Bekele aber demontierte am Montagabend seine kenianischen Rivalen. Der Olympiadritte Micah Kogo verlor bereits fünf Runden vor dem Ende den Anschluss. Moses Masai konnte auf den letzten anderthalb Kilometern nicht mehr mithalten. Lediglich Zersenay Tadese aus
Eritrea ließ bis zur Schlussrunde nicht locker. Dann spurtete Kenenisa Bekele auch ihm davon. (dpa)

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