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Nach langem Kampf bezwang Roger Feder den Argentinier Juan Martin del Potro mit 3:6, 7:6 und 19:17.

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Update

19:17-Sieg im dritten Satz: Federer gewinnt den Tenniskrimi

Tennisstar Roger Federer hat seinen argentinischen Gegner Juan Martin del Potro in einem denkwürdigen Halbfinale nach 4:26 Stunden mit 3:6, 7:6 (7:5), 19:17 bezwungen und zieht ins Finale des olympischen Tennisturniers ein.

Am Ende schien es, als müssten sie sich gegenseitig halt geben, um nicht umzufallen. Roger Federer und Juan Martin del Potro lagen sich am Netz in den Armen. Zittrig-taumelnd, wie zwei Boxer, die zwölf Runden hinter sich haben. Beide waren den Tränen nahe, die vergangenen 4:26 Stunden hatten sie körperlich und mental an ihre Grenze getrieben. Seit Beginn der Open Era 1968 hatte es niemals ein Match über zwei Gewinnsätze gegeben, das länger dauerte als dieses Halbfinale beim olympischen Turnier in Wimbledon. Mit 3:6, 7:6 und 19:17 zog der Schweizer Weltranglistenerste ins Endspiel ein. „Ich bin so glücklich, ich habe die erste Medaille für die Schweiz geholt“, sagte Federer.
Del Potro weinte unterdessen bitterlich. „Es ist furchtbar, so zu verlieren. Es tut so weh.“ Federer hatte Mitleid mit seinem Kontrahenten, der ihm 2009 im Finale der US Open eine seiner schmerzlichsten Niederlagen beigebracht hatte. „Juan Martin kann trotzdem sehr stolz auf sich sein“, sagte Federer, „wir haben beide gespürt, dass hier heute etwas Besonderes passiert ist.“
Die Partie hatte ausgeglichen begonnen, ein kurzer Schwächemoment kostete Federer den ersten Durchgang. Der 30-jährige leistete sich ungewohnt viele leichte Fehler. Federer zitterte sich trotzdem zum Satzausgleich.
Der Entscheidungssatz dauerte allein fast drei Stunden. Spiel um Spiel verging, weder Federer noch del Potro gaben nach. Der Wind machte es ihnen schwer, der Rasen die Bälle extrem schnell. Federer gelang das Break zum 10:9, er hielt es allerdings nicht. Es wurde ein Nervenspiel. Beim 17:17 wackelte del Potro kurz, dieses Mal sollte es Federer reichen. „Ich habe versucht, ruhig zu bleiben“, meinte er, „ich bin erleichtert, aber mit Silber bin ich noch nicht zufrieden.“

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