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Die Hamburger Lewis Holtby (li.) und Torschütze Cleber jubeln nach dem Treffer zum 1:0.

© dpa

2:1 gegen Mainz: Hamburger SV feiert Heimsieg und springt auf Platz 13

Der Hamburger SV hat die Niederlagen der Bundesliga-Konkurrenz genutzt. Dank des 2:1 (1:0)-Sieges gegen Mainz springen die Norddeutschen von einem Abstiegsplatz bis hoch auf Platz 13.

Es gibt schon ein paar schöne Geschichten über Cléber Janderson Pereira Reis. Dass die Alster zufrieren kann und dann Menschen drüber spazieren, hat der Brasilianer mit einem ungläubigen Staunen quittiert. Sollte es schneien, werde er sich einschließen und abwarten, bis es vorbei sei, sagte der Mann aus dem Bundesstaat Bahia einmal halb im Spaß, halb im Ernst gegenüber der Zeitung „Die Welt“. Das Wetter und die Tatsache, dass seine teuren brasilianischen Vorgänger Thiago Neves und Alex Silva wahrlich keine gute Zeit in Hamburg hatten, hielten den 24 Jahre jungen Innenverteidiger im Sommer nicht davon ab, einen Wechsel zum Hamburger SV zu wagen.

Am Sonntag sah es aus, als könnte es etwas werden mit dem Sonnenfreund im kalten Norden: Beim 2:1 (1:0)-Sieg des Hamburger SV gegen den FSV Mainz 05 schoss Cléber Reis bei seinem vierten Saisoneinsatz das wichtige 1:0 in der 32. Minute. Den Treffer zum 2:0 erzielte der überzeugende Rafael van der Vaart mit einem Handelfmeter in der 54. Minute, Shinji Okazaki köpfte in der 89. Minute den Anschluss, der zu spät kam.

Der HSV findet durch den dritten Heimsieg hintereinander Anschluss ans Bundesliga-Mittelfeld. Der schwache FSV hat nur einen Erfolg aus den vergangenen zehn Spielen zu verbuchen und sortiert sich unten ein. Was Trainer Kasper Hjulmands Mannschaft in Hamburg anbot, verfehlte höhere Ansprüche. Der HSV vertraute auf Grundtugenden und hat zuhause inzwischen eine gewisse Stabilität erreicht.

Dass Zinnbauer Spielidee und Personal so oft tauscht, zeigt seine Not

Ein Hamburger Grundproblem auch dieser Saison hatte Sportchef Peter Knäbel unter der Woche angesprochen: „Wir haben schon 27 Spieler eingesetzt, das zeigt, dass wir den Kern der Mannschaft noch nicht gefunden haben.“ Auch gegen Mainz experimentierte Trainer Joe Zinnbauer wieder eifrig herum. Auf fünf Positionen baute er das Team nach dem 1:3 in Augsburg um; für Götz, Westermann, Behrami, Gouaida und Ostrzolek rotierten Diekmeier, Cléber Reis, Holtby, Jiracek und Lasogga in die Startelf. Auch in dieser Formation bemühte sich Hamburg wie schon in den vergangenen beiden Heimspielen darum, die Partie zu bestimmen. Wie fast immer fehlten Tempo und Präzision. Dass Zinnbauer Spielidee und Personal so oft tauscht, zeigt seine Not. Es steht aber auch dafür, dass dieser neue Bundesliga-Trainer weiter auf der Suche ist, was er selbst eigentlich will.

Zumindest in der Abwehr bot sein Team zunächst Brauchbares an, da kam wenig Gefährliches vor Drobnys Tor. Das lag allerdings auch an einer schwachen Mainzer Elf. Sie hinterließ in der ersten Halbzeit keinen guten Eindruck. Ein brauchbares Umschaltspiel fehlte, und man wurde das Gefühl nicht los, dass Hjulmands Team ein 0:0 sehr recht käme. Doch gerade, als die Partie etwas verteilter wurde, bekam Noveski den Ball nach einem Eckball nicht aus dem Strafraum und Cléber Reis schoss den Ball mit rechts ins Tor. Ein Zufallsprodukt. Das 1:0 in der 32. Minute verlieh dem HSV Flügel. Zwei, drei aussichtsreiche Angriffe trug man vor. Zu einer beruhigenden Führung fehlte den Schüssen aber die Genauigkeit. In der 55. Minute wurde Kapitän Noveski endgültig zum Pechvogel des Nachmittags, als er Lasoggas Flanke im Strafraum mit der Hand berührte. Van der Vaart traf aus elf Meter. Nach Okazakis Anschlusstor zitterten Cléber Reis und der HSV kurz, aber nicht vor Kälte.

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