zum Hauptinhalt
Marcel Ndjeng (l.) bereitete das Tor zum 2:0 von Alfredo Morales vor.

© dpa

Update

2:1 in Köln: Hertha sichert sich die Meisterschale

Hertha BSC ist nach dem 2:1-Sieg beim 1. FC Köln der erste Platz in der Zweiten Liga nicht mehr zu nehmen. In Abwesenheit von Topscorer Ronny sorgten zwei nicht gerade als Torjäger bekannte Spieler für die Treffer.

Der Geißbock meckerte zweimal, dann erschienen auf der Anzeigetafel die Ergebnisse aus den anderen Zweitliga-Stadien. Es war Viertel vor zwei, als die Führung des 1. FC Kaiserslautern bei Jahn Regensburg verkündet und damit das Ende aller Kölner Aufstiegsträume besiegelt wurde. Die Reaktion des Publikums in der Müngersdorfer Arena? Ein leises Stöhnen. Mehr Emotionen löste die Nachricht nicht mehr aus. In der Folge ließ es Hertha BSC nicht zu, dass die Anhänger des 1. FC Köln sehr viel euphorischer wurden. Die Berliner entschieden die Begegnung mit 2:1 (1:0) für sich. Herthas Mannschaft hat sich dadurch nicht nur vorzeitig die Meisterschaft in der Zweiten Liga gesichert, sondern auch den Punkterekord von Hannover 96 eingestellt, den sie am Sonntag im Heimspiel gegen Cottbus übertreffen kann. „Das würde die Saison perfekt machen“, sagte Mittelfeldspieler Alfredo Morales. Die Berliner waren ihrem Gegner überlegen. Dass ein derart biederes Team wie der 1. FC Köln überhaupt noch bis kurz vor Saisonende eine Chance auf den Aufstieg hat, sagt einiges über die Qualität der angeblich besten Zweiten Liga der Welt. Hertha hatte die Angelegenheit von Beginn an im Griff – obwohl Spielmacher Ronny (Gelbsperre) fehlte. Ohne den Brasilianer spielten die Berliner in einem variablen 4-3-3-System, mit Fabian Lustenberger als einzigem Sechser, Peer Kluge und Alfredo Morales in den beiden Halbpositionen davor. „Wir waren sehr fokussiert und sehr gut aufgestellt“, sagte Herthas Trainer Jos Luhukay. Gleich zu Beginn hatte seine Mannschaft eine erste gute Chance. Nach einer Balleroberung von Adrian Ramos schaltete Hertha schnell um, doch Änis Ben-Hatira vergab die Möglichkeit allzu lässig. Bei den Kölnern lief in der Offensive wenig zusammen, ihre erste Chance entsprang allein dem Zufall. Ein Abpraller landete genau vor den Füßen von Anthony Ujah, der jedoch an Thomas Kraft scheiterte. Kurz darauf entschied Herthas Torhüter das Duell erneut für sich. Kraft lenkte einen Fallrückzieher des FC-Stürmers um den Pfosten. In der ersten Hälfte plätscherte die Begegnung vor sich hin. Ben-Hatira verfehlte mit einer Direktabnahme deutlich das Tor, es sollte nicht die letzte vergebene Chance des Tunesiers bleiben. Immerhin provozierte er mit einer Pirouette auf dem Ball das Foul von Miso Brecko, das Hertha einen Elfmeter einbrachte. Lewan Kobiaschwili verwandelte zum 1:0. Gleich nach der Pause aber vollbrachte Ben-Hatira ein Kunststück ganz anderer Art. Nach perfekter Vorarbeit von Sami Allagui lenkte er den Ball aus gefühlten 30 Zentimetern am Kölner Tor vorbei. Auf der anderen Seite stellte sich Matthias Lehmann kaum minder ungeschickt an, als er aus fünf Metern das leere Tor verfehlte.

Nach der Pause wurde das Spiel deutlich munterer, mit mehr Gelegenheiten auf beiden Seiten. Zehn Minuten waren gespielt, als Morales eine Freistoßflanke von Marcel Ndjeng per Kopf zum 2:0 ins Tor verlängerte. „War schon ein cooler Geburtstag“, sagte Herthas Mittelfeldspieler, der gestern 23 wurde. Wenig später landete ein Schuss von Ramos an der Latte. Allerdings kamen nun auch die Kölner zu mehr Gelegenheiten. Gut 20 Minuten vor dem Ende gelang Christian Clemens mit einem Schlenzer ins lange Eck der Anschlusstreffer. Die Gastgeber spielten nun mit etwas mehr Vehemenz, in echte Gefahr brachten sie den Sieg der Berliner allerdings nicht mehr. Herthas Fans wedelten zum Abschied mit weißen Taschentüchern. In der nächsten Saison – so viel ist seit dem Spiel sicher – wird man sich nicht wiedersehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false