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Barcelonas Torjäger Lionel Messi (Mitte) lässt sich nicht aufhalten. Auch nicht von Weltmeister Toni Kroos (re.).

© AFP

Update

2:1-Sieg im Clasico: Primera Division: FC Barcelona jetzt vier Punkte vor Real Madrid

Es ging hin und her. Hoch und runter. In einem hochklassigen Duell schlägt der FC Barcelona seinen großen Rivalen Real Madrid am Sonntagabend 2:1 (1:1). Die Katalanen haben nun bereits vier Punkte Vorsprung im Meisterschaftsrennen.

Neymar versuchte alles. Er nahm Marcelo, seinen Freund, in den Arm. Er gab ihm einen aufmunternden Klaps und sprach einige Worte. Nichts wollte helfen. Marcelo schlich betrübt und mit hängendem Kopf vom Feld. Der Außenverteidiger von Real Madrid wusste nur zu gut, dass er und seine Mitspieler die spanische Meisterschaft am Sonntagabend vermutlich verspielt hatten. Real unterlag im Clasico beim FC Barcelona 1:2 (1:1) und hat nun vier Punkte Rückstand auf die Katalanen.

Ein Grund für Madrids Niederlage war die schlechte Chancenverwertung in der ersten Halbzeit. Cristiano Ronaldo, Gareth Bale oder Karim Benzema hätten Real in Führung bringen müssen, scheiterten aber entweder an Claudio Bravo in Barcelonas Tor oder an der eigenen Abschlussschwäche. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht“, sagte Verteidiger Sergio Ramos.

Sergio Ramos spielte nach wochenlanger Verletzungspause wieder von Beginn an und stand gleich im Mittelpunkt. Nach zwölf Minuten verlor er ein Kopfballduell gegen Barcelonas aufgerückten Verteidiger Mathieu, der per Kopf zum 1:0 traf. Zuvor hatte Lionel Messi einen Freistoß präzise und scharf auf den Elfmeterpunkt geflankt.

Cristiano Ronaldo gleicht aus, Gareth Bale trifft - doch nicht

Das Camp Nou tobte und die 22 Spieler auf dem Rasen rannten in der aufgeheizten Atmosphäre so schnell sie ihre Füße tragen konnten. Es ging hin und her. Hoch und runter. Ohne Pause. Als Reals Verteidiger einmal nicht aufpassten und einen Ball durchrutschen ließen, stand Neymar plötzlich völlig frei vor Iker Casillas. Aber der Brasilianer traf den Ball nicht richtig und so mutierte sein Torschuss zu einer besseren Rückgabe.

Die Strafe für diese Nachlässigkeit folgte wenige Sekunden später. Im Gegenzug marschierte Real über den ganzen Platz. Luka Modric spielte zuerst Karim Benzema im Strafraum an. Der antizipierte blitzschnell und beförderte den Ball per Hackentrick direkt in den Lauf von Cristiano Ronaldo, der mit seinem 31. Saisontreffer den 1:1-Ausgleich herstellte. Kurz darauf traf Gareth Bale zur vermeintlich Führung für die Gäste, aber der Schiedsrichter verweigerte dem Treffer korrekterweise die Anerkennung. Ronaldo hatte zuvor im Abseits gestanden.

Luis Suarez wie einst Dennis Bergkamp, Toni Kroos müht sich

Das Niveau blieb auch in der zweiten Halbzeit extrem hoch. Wenn Fußball in erste Linie ein Fehlervermeidungsspiel ist, hoben es diese zwei Mannschaften auf eine neue Ebene. Wenn Fehler passierten, dann meist auf Seiten Reals. Zehn Minuten waren nach dem Seitenwechsel gespielt, da schlug Dani Alves einen langen Pass über 40, 50 Meter direkt in den Lauf von Luis Suarez. Der Angreifer nahm den Ball unter Bedrängung von zwei Verteidigern mit dem Außenrist kurz an und schob ihn mit der nächsten Bewegung aus vollem Lauf in die lange Ecke – 2:1 für Barcelona. Das Tor erinnerte ein wenig an den legendären Treffer von Dennis Bergkamp im WM-Viertelfinale von 1998 für Holland gegen Argentinien. Der Uruguayer rutschte auf den Knien entlang Richtung Seitenlinie und schrie seine Freude heraus.

Luis Suarez trifft zum 2:1-Endstand für den FC Barcelona im Clasico gegen Real Madrid im Stadion Camp Nou. Pepe und der wiedergenesene Sergio Ramos kommen zu spät.
Das weiße Ballett ausgetanzt: Luis Suarez trifft zum entscheidenden 2:1 für den FC Barcelona im Clasico gegen Real Madrid daheim im Camp Nou. Pepe und der wiedergenesene Sergio Ramos haben das Nachsehen.

© Reuters

Real tat sich schwer, eine Antwort zu finden. Barcelona beherrschte nun den Ball und kam im Konterspiel immer wieder zu gefährlichen Aktionen. Suarez und Neymar vergaben leichtfertig eine höhere Führung. Für Real kam Benzema dem Ausgleich sehr nahe, aber seinen abgefälschten Schuss konnte Claudio Bravo gerade noch zur Ecke klären. Madrids Standards wurden meist von Toni Kroos getreten. Der deutsche Nationalspieler mühte sich, konnte aber nicht wie im Hinspiel glänzen. Cristiano Ronaldo war in der zweiten Halbzeit kaum zu sehen. Das lag auch daran, dass Barcelona den Ball am Ende kaum noch hergab.

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