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FC Schalke 04 - VfL Bochum

© dpa

3:0 gegen Bochum: Magath zeigt Schalke, wo vorn ist

Meistertrainer Felix Magath erobert mit Schalke durch ein 3:0 über Bochum gemeinsam mit seinem Ex-Klub Wolfsburg die Tabellenspitze. Dann gibt es ein seltenes Lob - für einen seiner jungen Spieler.

Vor seiner Bundesliga-Heimpremiere als Trainer des FC Schalke 04 zeigte Felix Magath sich gelassen wie immer. Ein besonderes Spiel? Aber nicht doch. „Ob es das erste oder das dreihundertste Spiel in der Schalke-Arena ist, das ist eigentlich egal. Meine Gemütsverfassung wird mehr davon abhängen, wie wir spielen“, sagte der Fußball-Lehrer.

Seine Mannschaft stürmte dank eines souverän heraus gespielten 3:0 über den VfL Bochum an die Tabellenspitze. Dort befinden die Schalker sich, gerade aus Sicht ihres Trainers, in bester Gesellschaft. Der Revierklub führt das Klassement punkt- und torgleich mit dem VfL Wolfsburg an, den Magath in der zurückliegenden Saison zum Meister gemacht hat. „Natürlich bin ich zufrieden mit meinem Heimdebüt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so tadellos läuft und wir die Partie so deutlich gewinnen“, sagte Magath.

Schalke hatte von Beginn an leichtes Spiel, und es war nur eine Frage der Zeit, wann die Heimelf in Führung gehen würde. Die harmlosen Bochumer brachten allenfalls durch ihre merkwürdigen magentafarbenen Trikots Farbe in ihre düstere Darbietung. Die zaghaft vorgetragenen Angriffsversuche des VfL kamen über das Stadium des Versuchs zumeist nicht hinaus. Die Bochumer hielten sich, vor allem im ersten Durchgang, vom gegnerischen Strafraum fern, als wäre er durch einen elektrischen Zaun weiträumig abgeriegelt. „Das war eine klare Sache“, sagte VfL-Trainer Marcel Koller. Er zeigte sich verärgert, weil seine Mannschaft ihre guten Vorsätze nicht in die Tat umgesetzt habe. „Wir haben die ganze Woche darüber gesprochen, dass wir mutig spielen müssen, dann aber keinen Mut gezeigt.“

Gegen Ende der ersten Hälfte steigerten die Schalker ihre Produktivität und schufen binnen weniger Minuten ein solides Fundament für den Erfolg. Mittelfeldspieler Christoph Moritz, Magaths jüngste Entdeckung, nutze eine Vorlage von Ivan Raktic zu seinem ersten Bundesligator im zweiten Spiel (39.). Der Neunzehnjährige, eigentlich für die zweite Mannschaft verpflichtet, zeigte sich beglückt über sein erstes Schalker Arena-Erlebnis. „Bei diesen Zuschauern kann man nur rennen und kämpfen, das geht wie von allein.“

Sekundenbruchteile vor dem Pausenpfiff baute Kapitän Heiko Westermann den Vorsprung aus. Auch er profitierte von der Vorarbeit Rakitics, der trotz seiner zwei guten Taten in der Pause ausgewechselt wurde, weil ihm noch „ein bisschen die Sicherheit fehlt“, wie Magath findet. Nach der Pause ging alles weiter seinen Gang. Schalke bestimmte Rhythmus und Tempo und erhöhte dank des stark wie lange nicht spielenden Stürmers Jefferson Farfan auf 3:0 (76.). Die Bochumer versuchten mehr schlecht als recht den Schaden zu begrenzen. Das ist ihnen leidlich gelungen, weil Westermann nur den Pfosten traf. Anders als nach dem Auftaktsieg in Nürnberg sah Magath die Leistung seiner Elf diesmal mit Wohlgefallen. Besonders hatte ihm neben der souveränen Ordnungskraft Mineiro und dem fleißigen Kuranyi der junge Torschütze Moritz gefallen, der für manch Etablierten ein ernst zu nehmender Konkurrent werden könnte. „Er zeigt keine Nerven und ist dabei sich festzuspielen.“ Ob Schalke sich auch an der Spitze festzuspielen vermag?

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