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3:1-Sieg in Oberhausen: Dank Lasogga: Hertha bleibt oben dran

Herthas Trainer Markus Babbel entscheidet sich für Pierre-Michel Lasogga und gegen Rob Friend als Stoßstürmer und liegt damit genau richtig: Der 19-Jährige wird beim 3:1 in Oberhausen zum Matchwinner.

Die Entscheidungen eines Fußballtrainers gehen gelegentlich verschlungene Wege, und nicht immer ist das Ergebnis am Ende rational zu erklären. Markus Babbel zum Beispiel, der Trainer von Hertha BSC, hört gelegentlich auf seinen Bauch. So war es auch am Montagabend. Rob Friend oder Pierre-Michel Lasogga? Das war die Frage, die bei der Aufstellung für das erste Spiel der Rückrunde noch offen war. Babbel entschied sich für den zehn Jahre jüngeren Lasogga als Stoßstürmer. Und es war die richtige Wahl. Der 19-Jährige erzielte für den Berliner Zweitligisten die ersten beiden Tore beim 3:1 (1:1)-Erfolg gegen Rot-Weiß Oberhausen und hatte damit großen Anteil an Herthas erstem Auswärtssieg seit Mitte Oktober.

Babbel bot bis auf eine Ausnahme die Elf auf, die auch vorige Woche beim letzten Test gegen Babelsberg begonnen hatte. Nur Friend musste Lasogga weichen. Die Entscheidung erwies sich schon früh als richtig. In der siebten Minute folgte Lasogga seinem Mittelstürmerinstinkt, als eine Hereingabe den Oberhausener Strafraum kreuzte. Herthas Stürmer löste sich von seinem Gegner und schlidderte den Ball am langen Pfosten zum 1:0 ins Netz. "Man muss den Bällen auch erst mal nachgehen, das sieht oft so einfach aus. Das war heute eine tolle Sache", sagte Lasogga. "Es macht Spaß, mit der Mannschaft Siege einzufahren."

Es schien ein Auftakt wie gemalt zu sein gegen einen defensiven Gegner; doch Hertha versäumte es, diesen Vorteil entschlossen auszuspielen. Nicht mal zehn Minuten währte der Vorsprung. Nach einem Freistoß der Oberhausener erwischte Christian Lell seinen Gegenspieler Thomas Schlieter bei einem Luftduell mit der Hand im Gesicht. Schiedsrichter Aytekin entschied auf Elfmeter – zu Unrecht, weil Schlieter im Abseits gestanden hatte. Markus Kaya verwandelte zum 1:1.

Die Berliner brauchten eine gewisse Zeit, bis sie sich nach dem Ausgleich wieder gesammelt hatten. Ihrem Spiel in die Spitze mangelte es an Zielstrebigkeit, und hinten gerieten sie noch einmal ernsthaft in Gefahr: Raffael musste nach einer Ecke einen Kopfball von Miletic auf der Linie klären. Kurz darauf hätte der Brasilianer seine Elf beinahe wieder in Führung gebracht. Sören Pirson im Tor von RWO konnte seinen Schuss abwehren. Aber auch die letzte Chance der ersten Hälfte leitete Raffael ein. Mit einem feinen Pass spielte er Adrian Ramos im Strafraum frei, doch der Kolumbianer brachte nur einen besseren Rückpass zustande.

Hertha besaß auch nach der Halbzeitpause eine latente Überlegenheit im Mittelfeld; klare Chancen sprangen erst einmal nicht heraus. Pirson lenkte einen Freistoß von Nikita Rukavytsya über die Latte, auf der anderen Seite setzte Miletic einen Kopfball auf das Netz des Berliner Tores. Die Oberhausener konnten dem Favoriten punktuell gefährlich werden. Kaka, der nach 13 Monaten Pause erstmals wieder für Hertha spielte, rettete zwei Mal vor dem schnellen Moses Lamidi, und Torhüter Maikel Aerts vereitelte nach einer guten Stunde mit einer glänzenden Parade gegen Dennis Grote den 1:2-Rückstand.

Fast aus dem Nichts ging Hertha dann erneut in Führung. Nach einem schlampigen Rückpass bekam Pirson den Ball nicht unter Kontrolle, Lasogga erkannte die Chance und musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Nur drei Minuten später war die Angelegenheit dann endgültig erledigt: Nachdem Lasogga im Oberhausener Strafraum gefoult worden war, verwandelte Lewan Kobiaschwili den folgenden Elfmeter zum 3:1. "Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir auch mal wieder auswärts gewinnen", sagte hinterher Babbel und guckte zufrieden.

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