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Sport: 37:31 gegen Flensburg: Kiel vor dem Titel

Kiel - Dennis Klockmann blieb keine Zeit, den Erfolg auszukosten. Seinen Spielerpass in der Hand, flüchtete der Handball-Torwart des THW Kiel geradezu aus der Kieler Ostseehalle, in der ihm 10 250 Zuschauer stürmisch zugejubelt hatten.

Kiel - Dennis Klockmann blieb keine Zeit, den Erfolg auszukosten. Seinen Spielerpass in der Hand, flüchtete der Handball-Torwart des THW Kiel geradezu aus der Kieler Ostseehalle, in der ihm 10 250 Zuschauer stürmisch zugejubelt hatten. Klockmann war unerwartet zum Matchwinner avanciert im umkämpften Spitzenspiel der Bundesliga gegen den Vizemeister SG Flensburg-Handewitt. Seine elf Paraden trugen entscheidend dazu bei, dass die Kieler am Ende 37:31 (17:18) siegten und nun mit vier Minuspunkten weniger belastet sind als der Rivale. Der THW Kiel strebt anscheinend unaufhaltsam der Titelverteidigung und damit der zwölften deutschen Meisterschaft entgegen.

„Die Halle hat gebebt“, sagte Klockmann und eilte hinaus. Wartete doch noch eine Partie auf ihn – in der Zweiten Liga für den TSV Altenholz gegen den ASV Hamm. Klockmann, der mit einem Zweitspielrecht ausgestattet ist, war bei Kiel nur wegen der Verletzung Anderssons ins Team gerutscht – und spielte sogar eine Hauptrolle, da Nationalkeeper Henning Fritz einen schwachen Tag erwischt hatte. So deutlich das Ergebnis am Ende ausfiel, hatte doch lange Zeit viel für einen Flensburger Sieg gesprochen. Die SG zeigte über weite Strecken des Spiels die reifere Spielanlage, das überlegenere Konzept. Dazu hielt Flensburgs Torwart Jan Holpert in der ersten Halbzeit acht schwierige Bälle, darunter zwei Siebenmeter, und so lag der Gast bis zur Pause ständig mit zwei Toren in Front.

Doch im zweiten Abschnitt kippte das Spiel zugunsten des Gastgeber. Der Kieler Angriff um den Europameister Nikola Karabatic, der neun Tore erzielte, stellte nun seine überragenden individuellen Qualitäten unter Beweis. Noch entscheidender aber war die Manndeckung, die der Kieler Coach nun dem kroatischen Rückraumstar Blazenko Lackovic (sieben Tore) verordnet hatte. So zog der THW davon und führte in der 43. Minute erstmals mit drei Toren (26:23). Beim 34:30 durch einen Tempogegenstoß Lundströms war der Sieger des Derbys endgültig gefunden.

Und nicht nur dieser, wenn man Flensburgs Manager glaubt. „Heute ist die Entscheidung um die Meisterschaft gefallen“, sagte Thorsten Storm. Sein Kollege Uwe Schwenker wehrte Glückwünsche dieser Art noch ab. Aber auch er wusste, dass eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft gefallen war. Er sagte: „Ich bin sicher, wir werden das schaffen.“

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