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4:4 gegen Eintracht Frankfurt: 3:0-Führung, doch Hertha BSC verspielt den Auswärtssieg

Hertha BSC führt am 16. Bundesliga-Spieltag bei Eintracht Frankfurt zwischenzeitlich 3:0 und nach 90 Minuten bereits mit 4:2 - und kommt letztlich trotzdem nicht über ein 4:4-Unentschieden hinaus.

Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wenn im Spiel einer Fußball-Mannschaft gewisse Muster zu erkennen sind. Das spricht für eine gute Vorbereitung im Training. Bei Hertha BSC ist das im Moment der Fall. Die Berliner haben in den vergangenen beiden Auftritten in der Bundesliga jeweils mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff ein Tor erzielt. Das war beim Auswärtsspiel von Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt wieder der Fall. Nach 20 Minuten traf Innenverteidiger John Anthony Brooks nach einem Freistoß von Ronny aus rund 50 Meter Enfernung zum 1:0. Es war der Auftakt für eine wilde Partie, in der Hertha BSC lange wie der sichere Sieger aussah. Die Berliner führten 3:0 und 4:2 – und kassieren in der 90. Minute den Anschlusstreffer und nur wenige Sekunden später auch noch den Ausgleich – jeweils durch Alexander Meier.
Was für ein Spiel! Lange Zeit machte es Hertha BSC richtig gut. Die Berliner trieben ihre Effizienz in der ersten Hälfte regelrecht auf die Spitze. Sie trafen nicht nur mit ihrem ersten Angriff, sondern auch mit dem dritten und mit dem vierten. Allein Änis Ben-Hatira ließ eine gute Gelegenheit aus. 3:0 hieß es nach 36 Minuten – ohne dass die Berliner ein Offensivfeuerwerk abgebrannt hätten. Der zweite Treffer resultierte ebenfalls aus einem Standard des Brasilianers Ronny. Seine Ecke verlängerte Ben-Hatira mit dem Kopf ins lange Eck. Nicht mal fünf Minuten später erzielte Julian Schieber seinen sechsten Saisontreffer – erneut mit höflicher Unterstützung der Frankfurter Defensive. Ben-Hatira konnte den Ball von der rechten Seite unbedrängt in die Mitte spielen, Schiebers Abschluss per Grätsche hätte das Tor wohl weit verfehlt, wenn Alexander Madlung den Ball nicht noch mit seiner Fußspitze berührt hätte.

Hertha BSC agierte gegen Eintracht Frankfurt erneut aus einer massiven Defensive heraus

Herthas Plan hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon übererfüllt. Wie beim Heimsieg gegen Dortmund wollten die Berliner erneut aus einer massiven Defensive heraus kontern. Trainer Jos Luhukay hatte auch beinahe dieselbe Elf aufs Feld geschickt. Allein Per Skjelbred musste wegen seiner Wadenprobleme doch passen. Für ihn kehrte Hajime Hosogai in die Startelf zurück. Kurz nach dem 1:0 musste Luhukay jedoch erneut umstellen. Roy Beerens hatte sich bei einem Foul von Stefan Aigner so schwer am Knöchel verletzt, dass er vom Feld musste.

Die Frankfurter hatten zwar durch Alexander Meier die erste Chance des Spiels gehabt, nach dem Rückstand aber gerieten sie völlig aus dem Tritt. Die Eintracht tat sich schwer, gegen die gut organisierte Verteidigung Herthas Gefahr zu entwickeln. Erst kurz vor der Pause änderte sich das. Jens Hegeler fälschte eine Hereingabe von Haris Seferovic so unglücklich ab, dass Aigner den Ball nur noch zum 1:3 über die Linie drücken musste. Die Frankfurter wurden nach der Pause zwingender und kamen durch Seferovic zum 2:3. Obwohl die Flanke von Makoto Hasebe nah vor das Tor gezogen war, blieb Torhüter Thomas Kraft auf der Linie und konnte gegen den Kopfball des Schweizers nicht mehr eingreifen. Die Eintracht verstärkte nun ihre Bemühungen, fand allerdings selten eine Lücke in der Berliner Defensive. Die besseren Chancen hatten die Gäste, denen sich nun einige gute Konterchancen boten. Die beste vergab Schieber, der freistehend an Timo Hildebrand scheiterte.

Doch nichts deutete darauf hin, dass sich dieser fahrlässige Umgang mit solchen Großchancen noch rächen sollte. Erst recht nicht, nachdem Peter Niemeyer zehn Minuten vor Schlus eine Freistoßflanke von Ben-Hatira zum 4:2 verwertet. Für Herthas früheren Kapitän war es das erste Tor seit April 2012 – aber immer eben noch nicht die Entscheidung. Weil Alexander Meier noch zweimal zuschlug.

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