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Jubel beim BVB nach dem Führungstor durch Marco Reus.

© dpa

5:0 gegen Wolfsberger AC: Borussia Dortmund erreicht Play-offs der Europa League

In der ersten Halbzeit tat sich der BVB gegen den Wolfsberger AC schwer. Dann aber erlöste Marco Reus die Dortmunder, ehe die große Show des Henrikh Mkhitaryan folgen sollte.

Wie hätte wohl Jürgen Klopp reagiert? Erst verweigerte Schiedsrichter Ionut Marius Avram Dortmunds Marco Reus einen klaren Elfmeter. Kurz darauf erkannte er einen Treffer von Shinji Kagawa wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht an. Und dann war da noch dieser formidable Alexander Kofler im Tor des Wolfsberger AC, der seine Mannschaft mehrfach vor dem Rückstand bewahrte. Vor dem Halbzeitpfiff war es zum Verrücktwerden. Jürgen Klopp reagierte ab und an etwas verrückt in solchen Situationen. Sein Nachfolger als Trainer bei Borussia Dortmund, Thomas Tuchel, ist dagegen besonnener. Er legte seine Hand vor den Mund und sprach eindringlich, aber doch ruhig mit dem vierten Offiziellen. Vermutlich auch deshalb, weil er sich recht sicher war, dass seine Mannschaft dieses Rückspiel in der dritten Runde der Qualifikation zur Europa League nicht verlieren würde. 5:0 (0:0) hieß es am Ende. Das Hinspiel beim österreichischen Vertreter hatte Dortmund mit 1:0 gewonnen.

"Die zweite Halbzeit war eine gute Reaktion auf die erste“, sagte Tuchel der ARD: „Fünf Tore gemacht, deshalb bin ich mit der zweiten Hälfte sehr zufrieden." Und Dreifach-Torschütze Henrikh Mkhitaryan meinte: "Wir haben in der zweiten Halbzeit das umgesetzt, was der Trainer von uns will.“

Die größte Leistung dieses Dortmunder Teams am Donnerstagabend lag wohl darin, dass es ähnlich wie ihr Trainer Tuchel ruhig blieb, wartete, um dann doch energisch zuzupacken. Mann des Abends war Henrikh Mkhitaryan mit drei Treffern in Folge in der zweiten Hälfte. Obwohl der Revierklub noch nicht in Topform agiert, gab es am Weiterkommen keine Zweifel. Am Freitag werden die Play-offs um den Einzug in die Gruppenphase ausgelost.

Rekordwürdige Kulisse

Die 90 Minuten an einem drückend warmen Sommerabend im Ruhrgebiet wurden zunächst zur zähen Angelegenheit, dabei war die Kulisse doch rekordwürdig: 65.190 Zuschauer bei einem Qualifikationsspiel zur Europa League, das hatte es bis dato noch nicht gegeben. Die Dortmunder dominierten gegen ihre tiefstehenden Kontrahenten zwar, doch es fehlten die zündenden Ideen. Zudem landeten die vielen Diagonalbälle viel zu oft bei einem Gegner, der zwar robust, aber keineswegs hochklassig agierte.

Der BVB erarbeitet sich ein klares Chancenplus. Kagawa (15. Minute), Reus nach einem Solo (25.) und kurz darauf Aubameyang mit dem Kopf hätten die Westfalen in Führung bringen können. So ging es mit einer unbefriedigenden Nullnummer in die Pause. Zittern im Hochsommer, das wollten sich die Dortmunder tunlichst ersparen. Und siehe da, das erste Tor fiel tatsächlich: In der 47. Minute bediente Mkhitaryan den in der Mitte sprintenden Reus, der sich die Chance dieses Mal nicht entgehen ließ.

Mkhitaryan leistet die Kür

Dortmund gestaltete die Partie nun immer dominanter, das Geschehen fand fast ausschließlich in der Hälfte der Österreicher statt. Einer der schnellen Attacken landete nach wunderbarem Zuspiel von Gündogan bei Aubameyang, der auf 2:0 erhöhte (64. Minute). Die drei schönen Treffer Mkhitaryan in der Schlussphase waren die Kür, weil die Entscheidung längst gefallen war. Der BVB hatte in seiner besten Phase den Klassenunterschied dokumentiert, wie das zu erwarten war. In Europa werden für Tuchel und seine Belegschaft mit Sicherheit noch weit anspruchsvollere Kontrahenten warten.

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