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Sport: 50 Jahre Deutscher Sportbund: Schüler auf den Sportplatz

Bundespräsident Johannes Rau hat in seiner Rede zur 50-Jahr-Feier des Deutschen Sportbundes (DSB) im Kuppelsaal von Hannover ein emotionales Bekenntnis zum Sport abgegeben. Rau, Jürgen Flimm, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Bundesinnenminister Otto Schily und Viviane Reding, die für den Sport zuständige Generaldirektorin der Europäischen Kommission, stellten zeitgleich mit der erstmaligen Erklärung des Europa-Gipfels in Nizza zur "sozialen Funktion des Sports" der "größten Volksbewegung in Deutschland im doppelten Sinn des Wortes" (Rau) ein politisches Gütesiegel erster Klasse aus.

Bundespräsident Johannes Rau hat in seiner Rede zur 50-Jahr-Feier des Deutschen Sportbundes (DSB) im Kuppelsaal von Hannover ein emotionales Bekenntnis zum Sport abgegeben. Rau, Jürgen Flimm, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Bundesinnenminister Otto Schily und Viviane Reding, die für den Sport zuständige Generaldirektorin der Europäischen Kommission, stellten zeitgleich mit der erstmaligen Erklärung des Europa-Gipfels in Nizza zur "sozialen Funktion des Sports" der "größten Volksbewegung in Deutschland im doppelten Sinn des Wortes" (Rau) ein politisches Gütesiegel erster Klasse aus.

Rau kritisierte zwar die Zeiterscheinungen des professionellen Mediensports, erneuerte aber zugleich sein sportliches Glaubensbekenntnis. Vor 800 Festgästen sagte Rau, er frage sich häufig, ob "das Medienereignis Sport noch Sport ist, also fairer Wettkampf zwischen Sportlern nach transparenten Regeln" und forderte Korrekturen: "Wir können nicht auf der einen Seite entschieden gegen Doping eintreten und auf der anderen Seite nur noch die mediengerechte Höchstleistung mit öffentlicher Beachtung und Geld belohnen. Wer den sauberen Sport will, muss den ehrlichen Sport wollen." Denn der Sport sei "tatsächlich mehr als nur ein Spiegel der Gesellschaft".

Bei aller "Kritik an Fehlentwicklungen und Auswüchsen der Kommerzialisierung, sage ich: Ich bin für den Spitzensport und wir sollten Spitzensport fördern, damit sich Talente entfalten können, weil Spitzensportler Jugendliche und Kinder animieren können, es ihnen nachzumachen und auch Sport zu treiben", sagte der Bundespräsident. "Wir alle freuen uns daran, gute und hervorragende Leistungen zu sehen. Und auch wenn wir jedem Nationalismus abgeschworen haben, wir freuen uns, wenn eine Deutsche eine Goldmedaille gewinnt oder wenn unsere Mannschaft den Weg zur Weltmeisterschaft findet. Das macht uns froh, ein bisschen stolz, und das ist auch ganz in Ordnung so."

Rau verband die Förderung des Spitzensports unauslösich mit der Förderung des Breitensports: "Ohne Breitensport kein Spitzensport, die vielen Hunderttausende, die Sport treiben wollen, sie alle verdienen Förderung. Da entstehen soziale Netze, die für das Wachsen der Bürgergesellschaft von zentraler Bedeutung sind." Der Bundespräsident forderte zugleich neue Initiaiven für den Schulsport: "Wer sagt: Schulen ans Netz, muss auch sagen: Schüler auf den Sportplatz. Das Klicken mit der Maustaste stärkt vielleicht die Muskulatur des rechten Zeigefingers, wird aber auf absehbare Zeit keine olympische Disziplin.

Schily schloss sich der Forderung von Rau an: "Wer den Schulsport vernachlässigt, gefährdet die innere Sicherheit." Viviane Reding, die dem DSB die Schumann-Medaille überreichte, wird in naher Zukunft Europas Sportminister zusammen rufen, "damit der Schulsport endlich wieder zu Ehren kommt". Bremens Kultursenator Willi Lemke gratulierte als Präsident der Kultusministerkonferenz der Länder mit einer "Gemeinsamen Erklärung" zum Schulsport, die die Präsidenten der Kultusmisnisterkonferenz, der Sportministerkonferenz und des Deutschen Sportbundes unterzeichneten. Sie stellen darin fest, dass die Schule "gemeinsam mit dem Vereinssport einen wesentlichen Beitrag für das lebenslange Sporttreiben des Einzelnen, zur Gesundheit der Bevölkerung und zum sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft leistet."

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