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Sport: 5304 TEILNEHMER AUS 48 NATIONEN AM START: Die Kieler Woche bricht alle Rekorde

KIEL (sid).Die 104.

KIEL (sid).Die 104.Kieler Woche segelt in neue Dimensionen.Wenn am Sonnabend der erste Startschuß fällt, glänzt die größte maritime Veranstaltung der Welt wieder mit Superlativen.5304 Segler und Seglerinnen aus 48 Nationen werden auf der Förde und Ostsee starten.Ein so umfangreiches Teilnehmerfeld, das zwölfmal so groß ist wie das auf 443 Aktive begrenzte Kontingent bei olympischen Regatten, hat es noch nie bei der erstmals 1882 ausgetragenen Kieler Woche gegeben.Acht Gold-, sechs Silber- und fünf Bronzemedaillengewinner der olympischen Segelwettkämpfe von 1996 vor Savannah sind am Start.Alle derzeitigen Weltranglistenersten und acht von elf amtierenden Weltmeistern gehen im olympischen Teil aufs Wasser."Wir sind der Mittelpunkt der Segelwelt", stellt Organisationschef Dieter Rümmeli fest.

"Die Kieler Woche kennt nicht nur jeder Segler", meint der zweimalige Tornado-Weltmeister Roland Gäbler.Eine vom Möllner INRA-Institut erarbeitete Grundlagenuntersuchung über Sportsponsoring bestätigt, daß das weltgrößte Segel-Spektakel die bekannteste deutsche Sportveranstaltung ist.Mehr als die Hälfte aller Deutschen kennt die Kieler Woche, bei den sportinteressierten Bundesbürgern steigt der Bekanntheitsgrad sogar auf 68 Prozent.

"Wenn es die Kieler Woche nicht geben würde, müßte man sie erfinden.Ihr internationaler Stellenwert ist enorm hoch", sagt Hans Sendes, der Sportdirektor des Deutschen Segler-Verbandes (DSV).Für Walther Tröger, den Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK), ist Kiel schon seit Jahren das "Wimbledon des Segelsports".

Als "Mutter und Vater aller Segelsportregatten der Welt" bezeichnete Paul Henderson, der Präsident des Segler-Weltverbandes ISAF, die beispielgebende Veranstaltung auf der Kieler Förde.Auch das spricht für Kiel: Bundespräsident Roman Herzog hat das Diplomatische Korps nach Kiel eingeladen, um von der "Gorch Fock" aus das Regattageschehen zu beobachten.

Der dreimalige Olympia-Teilnehmer Roland Gäbler setzt die Kieler Woche auf eine Stufe mit einer inoffiziellen Welt- oder Europameisterschaft."Auch diesmal ist wieder die Weltelite am Start und wird uns das Leben schwer machen", sagt der 33 Jahre alte, im dänischen Tinglev lebende Segel-Profi, der zusammen mit seinem Kieler Vorschoter René Schwall alles daransetzen wird, um den vorjährigen Kieler-Woche-Sieg zu wiederholen.

Neben Gäbler, der in diesem Jahr schon den deutschen und Europatitel gewann, ist in dem dreimaligen Olympiasieger Jochen Schümann (Penzberg) auch der zweite deutsche Kieler-Woche-Sieger von 1997 am Start.Sieben Erfolge stehen bereits seit 1985 für den erfolgreichsten deutschen Segler aller Zeiten in der Kieler Chronik.Der achte Erfolg scheint nur Formsache.Denn immer, wenn Schümann in Kiel an den Start ging, gewann er auch.

Den Kieler-Woche-Rekord, den Deutschlands Segel-Legende Willi Kuhweide mit zehn Siegen zwischen 1958 und 1976 aufstellte, kann in diesem Jahr von Wolfgang Hunger eingestellt werden.Der 37 Jahre alte Kieler Mediziner und frühere 470er-Weltmeister feierte auf seinem Hausrevier bisher neun Erfolge."Für ihn ist es deshalb die wichtigste Regatta des Jahres", sagt Holger Jess, der als Vorschoter im 505er Wolfgang Hunger zum Jubiläumssieg verhelfen will.

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