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Wenn vier sich freuen, feiert Deutschland. Maria Höfl-Riesch, Lena Dürr, Fritz Dopfer und Felix Neureuther (v. l.) bejubeln Bronze. Foto: dpa

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Sport: Ab jetzt: Zugabe

Bereits vier Wettbewerbe vor Schluss sieht der Deutsche Ski-Verband bei der WM die Vorgaben erfüllt.

In der großen Freude über die Bronzemedaille im Teamwettbewerb bei der Alpinen Ski-WM in Schladming wurde Deutschlands Schlussfahrer Fritz Dopfer überhäuft mit Superlativen. Für Kollegin Maria Höfl-Riesch war der 24-Jährige „der Mann des Abends“, für den Alpindirektor des Deutschen Ski-Verbands (DSV), Wolfgang Maier, „der Motor dieses Teams“.

Es war bald weniger als ein Wimpernschlag gewesen, eine Hundertstelsekunde genau, die der DSV am Ende Vorsprung hatte auf die kanadische Mannschaft. Nach Gold in Bormio vor acht Jahren bedeutete es die zweite Teammedaille bei einer WM. Höfl-Riesch, Lena Dürr, Felix Neureuther und Dopfer sowie die nicht zum Einsatz gekommenen Stefan Luitz und Veronique Hronek holten damit die dritte Medaille für den DSV und erfüllten vor den vier technischen Wettbewerben bereits die Vorgaben. „Was jetzt noch kommt, ist Zugabe“, sagte Maier.

Gegen Österreich im Halbfinale hatte auch Dopfer sich noch chancenlos geschlagen geben müssen. Angeführt von seinem umjubelten Superstar Marcel Hirscher hatten sich die Gastgeber mit 4:0 gegen Deutschland durchgesetzt. Und im Anschluss an das 4:0 im Finale gegen Schweden schien es, als hätte es die verkorkste erste WM-Woche für die Österreicher nie gegeben. „Dieser Sieg war extrem wichtig für uns“, sagte der österreichische Männer-Cheftrainer Mathias Berthold.

Hirscher wurde von 15 500 Zuschauer frenetisch gefeiert. So lautstark wie bei seinem ersten Start war es zuvor noch nie gewesen im Zielstadion von Schladming. „Ich bin froh, dass ich Teil des Teams war und die ganze Atmosphäre und das Flair hier genießen konnte“, sagte der 23-Jährige nach dem Gewinn seiner ersten WM-Medaille.

Für das deutsche Team hatte der Wettbewerb mit einem Schreckmoment begonnen. In der ersten Runde stürzte der Kroate Filip Zubcic, rutschte quer über die Piste und kollidierte mit Felix Neureuther. „Mir ist es heiß und kalt den Rücken runtergelaufen“, gab Cheftrainer Charly Waibel zu. Der 28-jährige Neureuther gab schnell Entwarnung: „Ich glaube, ich habe ziemlich Glück gehabt.“

Die meisten Nationen hatten den zum vierten Mal bei einer WM ausgetragenen Teamwettbewerb nicht ganz so ernst genommen. Mit Rücksicht auf die noch ausstehenden Einzelwettbewerbe waren so die Amerikaner ohne den zweifachen Goldmedaillengewinner Ted Ligety und Slalom-Hoffnung Mikaela Shiffrin angetreten. Bei den Kroaten fehlte Ivica Kostelic und bei Slowenien die überlegene Gesamtweltcup-Führende Tina Maze.

Was die Pause den Fahrern gebracht hat, wird man nach den vier noch ausstehenden Rennen wissen. Am heutigen Donnerstag geht es mit dem Risenslalom der Frauen weiter. Maria Höfl-Riesch bekommt es im Kampf um eine Medaille dabei mit einer weiteren Konkurrentin zu tun: Marlies Schild. „Es ist ein Geschenk, dass ich fahren kann“, sagte die Weltmeisterin aus Österreiche am Mittwoch. Nur 58 Tage nach dem Riss des Innenbandes im rechten Knie geht die 31-Jährige damit ihr Renn-Comeback an. Nach ihrem Trainingssturz im Dezember waren die Ärzte von einer dreimonatigen Pause ausgegangen. (mit dpa)

Elisabeth Schlammerl[Schladming]

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