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Sport: Abbiegen – aber wohin?

Die Formel 1 steht an einer Kreuzung ohne Hinweisschilder. Spätestens seit Freitag ist klar, dass der milliardenschwerde Rennzirkus ums Überleben kämpft.

Die Formel 1 steht an einer Kreuzung ohne Hinweisschilder. Spätestens seit Freitag ist klar, dass der milliardenschwerde Rennzirkus ums Überleben kämpft. Hondas abrupter Ausstieg zeigt, dass die Automobilhersteller nicht nur schnelle Autos bauen können – sie sind auch schnell wieder weg, wenn es nicht läuft.

Nun sieht sich die teure Rennerei mit der Frage nach ihrer Berechtigung konfrontiert. Die Antwort fällt klar aus: Sie hat keine. Wo Öl zur Neige geht, Kredite platzen und Banken kollabieren, kann sie nur noch zur Ablenkung vom allgegenwärtigen Fiasko herhalten. Und dafür ist sie schlicht zu teuer.

Die Formel 1 in ihrer derzeitigen Form hat keine Zukunft – wenn sie weiter bestehen will, muss sie sich neu erfinden. Dabei steht sie vor einem Problem: Ihr Kerngeschäft ist der technologische Spitzenwettbewerb, das öffentliche Interesse verlangt nach Ressourcenschonung – und gleichzeitig müssen die Kosten gesenkt werden. Diese an sich unvereinbaren Stränge müssen nun Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Max Mosley, der Präsident des Automobil-Weltverbands, zusammenknüpfen. Es wird ihre schwerste Aufgabe.

Die Formel 1 steht an einer Kreuzung. Niemand kann sagen, ob die Ausfahrt, die sie nimmt, die richtige ist. Doch sie muss abbiegen: Denn wenn sie auf dem jetzigen Weg weiterfährt, wird ihr schon bald der Sprit ausgehen.Seite 2

Christian Hönicke

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