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Sport: Aber bitte ohne Elfmeter

Chelseas Mourinho hat vor dem Spiel in Barcelona ein paar Wünsche an Schiedsrichter Merk

Barcelona - Auf dem Rasen werden zwei der spielstärksten Fußball-Teams der Welt stehen, doch die Blicke werden sich vermutlich auf jemand anderen richten. Schiedsrichter Markus Merk wird beim Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen dem FC Barcelona und dem FC Chelsea im Mittelpunkt stehen. Chelseas Trainer José Mourinho hatte wegen der angeblichen Benachteiligung seitens der Schiedsrichter nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel an der Stamford Bridge sogar öffentlich in Erwägung gezogen, mit einer B-Elf nach Barcelona zu reisen.

Aber das Duell zwischen den Spitzenreitern der stärksten Ligen der Welt ist keineswegs entschieden, und Chelsea nahm natürlich Frank Lampard und all die anderen Stars mit nach Barcelona. Im Camp Nou steht Markus Merk deshalb vor einer schweren Aufgabe. Der Zahnarzt aus Kaiserslautern weiß, dass es bei den vorherigen Duellen zwischen Barcelona und Chelsea immer viel Aufregung um die Unparteiischen gegeben hat. Der Schwede Anders Frisk beendete vor einem Jahr deswegen sogar seine Karriere. Er hatte Chelseas Stürmer Drogba vom Platz gestellt und daraufhin Morddrohungen von englischen Fans erhalten. Im Rückspiel musste sich der Italiener Pierluigi Collina vorwerfen lassen, beim entscheidenden Treffer der Engländer ein Foul an Torwart Victor Valdes übersehen zu haben.

Nach dem Hinspiel dieses Jahres gab es Morddrohungen für den Norweger Terje Hauge, der Chelseas Verteidiger Asier del Horno nach einem Foul an Leo Messi die Rote Karte gezeigt hatte. Mourinho meinte, Messi habe „Theater gespielt“. Der Argentinier hat auch schon Bekanntschaft mit Merk gemacht. Der Deutsche hatte den 18-Jährigen bei dessen Länderspieldebüt des Feldes verwiesen – nur eine Minute nach der Einwechselung. Mourinho äußerte bereits eine Bitte an Merk: „Lassen Sie uns spielen, ohne Elfmeter und ohne Platzverweis.“

Der Trainer der Londoner wurde in Barcelona wenig überraschend mit Beschimpfungen empfangen. Diese waren aber nicht gewöhnlicher Natur, sondern von einer ausgesuchten Gehässigkeit. Die Barça-Fans empfingen Mourinho mit der Begrüßung „Übersetzer!“ – allerdings wohlwissend, dass der heute so weltmännisch auftretende Portugiese diesen Job dereinst in Barcelona verrichtet hatte und daran nur ungern erinnert wird. dpa

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