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Sport: Abgang einer Biathletin

Doping: Starych verlässt Russlands Olympiateam.

Moskau - Russlands beste Biathletin Irina Starych hat sich nach Dopingvorwürfen aus dem Olympia-Team zurückgezogen. „Ich habe ein Schreiben von der IBU erhalten, in dem mitgeteilt wird, dass eine meiner Dopingproben positiv war. Die Nachricht war für mich eine Überraschung. Glauben Sie mir, ich bedauere es aufrichtig, dass dieser Fall mit meinem Namen zu tun hat“, erklärte die Saison-Aufsteigerin am Donnerstag in einer Mitteilung der Russischen Biathlon Union (RBU).

Die nicht zur Trainingsgruppe des deutschen Trainers Wolfgang Pichler gehörende Starych, Gesamtweltcup-Sechste, kündigte an, die B-Probe öffnen lassen zu wollen. „Aber ich kann nicht in der Mannschaft bleiben, bis die Ermittlungen zu Ende sind. Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich in den Augen der Öffentlichkeit einen Schatten auf mein Team werfen würde, solange das Resultat nicht bekannt ist“, hieß es weiter.

Zwei Tage zuvor hatte der Weltverband IBU mitgeteilt, dass bei insgesamt drei Sportlern aus Russland und Litauen positive A-Proben genommen worden seien, ohne jedoch Namen zu nennen. Dem litauischen Verbandspräsidenten Arunas Daugirdas zufolge sei der betroffene Athlet jedoch kein Kandidat für das Olympia-Team gewesen. Diana Rasimoviciute und Tomas Kaukenas sollen in den Biathlon-Wettkämpfen für Litauen starten. Medaillenchancen haben sie kaum.

Eher schon die Russen. Der Ruhpoldinger Trainer Wolfgang Pichler hatte sein Team um Olga Saizewa, Jekaterina Schumilowa, Jana Romanowa, Jekaterina Glasjeina und Olga Wiluchina zuletzt in Südtirol auf die Heimspiele vorbereitet. Als sich die Mannschaft am Donnerstag auf den Weg nach Sotschi machte, stellte Pichler vor dem Abflug fest: „Keine aus meiner Mannschaft ist betroffen. Wir sind clean. Wir kämpfen für Russland als sauberes Team.“ Auf die Winterspiele hatten sich die Gastgeberinnen in zwei konkurrierenden Teams vorbereitet.

Der 59-jährige Pichler war vor drei Jahren von den Russen zunächst als Cheftrainer verpflichtet worden, ist wegen Erfolglosigkeit seit April 2013 jedoch nur noch als „Funktionstrainer“ tätig. Pichler hatte stets betont, auch in Russland mit seinen Athletinnen Medaillen ohne verbotene Mittel gewinnen zu wollen. „Ich verlange Leistung ohne Doping. Vor drei Jahren herrschte im Verband Perspektivlosigkeit wegen der vielen positiven Dopingtests“, sagte Pichler. Die Russen waren mit der nach ihrer Sperre mittlerweile wieder aktiven Ex-Weltmeisterin Jekaterina Jurjewa auch am letzten großen Doping-Skandal im Biathlon im Jahr 2009 beteiligt gewesen. Damals hatte Pichler seinen momentanen Arbeitgeber heftig attackiert und sogar Morddrohungen erhalten. dpa

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