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© dpa

Abstieg fast abgewendet: Köln feiert die Rettung

Durch das 1:0 gegen Werder Bremen hat der 1. FC Köln den Klassenerhalt so gut wie gesichert. Das entscheidende Tor schoss einmal mehr Stürmer Novakovic.

Es schien ein kleiner Stich in das Herz des Christoph Daum gewesen zu sein, als Schiedsrichter Michael Weiner die Partie abpfiff. Mit 1:0 hatte seine Mannschaft, der 1. FC Köln, gegen Werder Bremen gewonnen und damit den Klassenerhalt so gut wie perfekt gemacht. Daum griff sich an die Brust, atmete tief durch und ging direkt in die Katakomben, um die Geschehnisse kurz für sich zu verarbeiten. Und so verpasste der Trainer die spontane Feier seines Teams mit den 50 000 Zuschauern, von denen kaum einer das Stadion verlassen hatte. „Nie mehr Zweite Liga“, sangen die Fans, und die Spieler tanzten dazu auf dem Rasen.

Es war, als wollten alle gemeinsam die Abstiegsangst endgültig vertreiben, die nach den jüngsten vier Niederlagen hintereinander wieder aufgekeimt war. Nach einer Stunde erzielte Milivoje Novakovic den entscheidenden Treffer für die Kölner, die nun 35 Punkte beisammen haben und damit neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Wir hätten heute auch den letzten Scheiß spielen können. Hauptsache, wir haben gewonnen“, sagte Daum später und wirkte sichtlich erleichtert.

Seine Mannschaft hatte die Begegnung letztlich verdient gewonnen, weil sie die erste Hälfte trotz einer schwachen Leistung ohne Gegentreffer überstanden und sich im zweiten Durchgang Vorteile gegen die stark ersatzgeschwächten Bremer erarbeitet hatte. Ohne Diego, Mesut Özil und Hugo Almeida fehlte Werder die Zielstrebigkeit. „Wir haben niemanden geschont“, erklärte Trainer Thomas Schaaf sehr nachdrücklich. Dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wollte er sich gar nicht erst aussetzen. Seine Spieler erweckten allerdings nicht den Eindruck, um jeden Preis gewinnen zu wollen. Ob die ausgefallenen Profis am Donnerstag im Halbfinal-Rückspiel des Uefa-Cups gegen den Hamburger SV wieder zur Verfügung stehen,wusste der Bremer Trainer noch nicht. Christoph Daums Miene verdunkelte sich später doch noch einmal für ein paar Sekunden. „Wir stehen unter einem enormen Druck und haben uns ein wenig Luft nach unten verschafft“, sagte er. „Für mich ist die Sache erst erledigt, wenn wir auch rechnerisch nicht mehr absteigen können.“ Das klang allerdings nach reiner Pflichterfüllung.

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