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Nicht zum ersten Mal in dieser Champions-League-Saison jubeln Mario Götze und Marco Reus auf ihre ganz eigene Art und Weise.

© AFP

Achtelfinale erreicht: Dortmund siegt locker in Amsterdam

Borussia Dortmund hat als Gruppensieger das Achtelfinale der Champions League erreicht. Der Deutsche Meister siegt bei Ajax Amsterdam problemlos mit 4:1 und zeigt sich dabei enorm spielfreudig.

Zehn Minuten vor Spielbeginn war die Stimmung in der Amsterdam-Arena noch prächtig. Da spielte der niederländische Geigenvirtuose André Rieu auf, und tausende Zuschauer schwenkten begeistert ihre Fähnchen. Die Euphorie ließ wenig später spürbar nach, als klar wurde, dass Ajax seinem Widersacher an diesem Abend nicht gewachsen war. Borussia Dortmund gewann vor 52.000 Zuschauern verdient mit 4:1 (3:0). Damit zog der BVB bereits einen Spieltag vor Ende der Vorrunde als Erster seiner Gruppe souverän ins Achtelfinale ein.

„Wenn man gesehen hat, wie wir durch diese Gruppe marschiert sind, muss man der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Das hat niemand erwartet“, sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. „Wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht. Die Mannschaft war immer hellwach“, freute sich Trainer Jürgen Klopp.

Die erste Hälfte war eine Demonstration der neuen internationalen Klasse des BVB. Eine Woche, nachdem Deutschland und Holland an selber Stelle noch eine trostlose Nullnummer geboten hatten, zeigten die Dortmunder, dass sie für einen solch blutleeren Kick nicht zu haben sind. Vor allem Mario Götze rannte wie aufgezogen über den Rasen. Was der 20-Jährige ablieferte, war erstklassig. An allen vier Toren war der Nationalspieler direkt beteiligt, drei bereitete er vor, eines erzielte er selbst. Seinen ersten großen Auftritt lieferte Götze in der achten Minute mit seinem kongenialen Partner Marco Reus ab. Ihr doppelter Doppelpass war eine Augenweide, Reus schob den Ball unter Torhüter Kenneth Vermeer zur Führung ein.

Es war ein echter Wirkungstreffer, Ajax wirkte regelrecht eingeschüchtert, das Publikum verstummte schlagartig. Dortmund kontrollierte das Spielgeschehen. Auch als sich die Gastgeber Mitte der ersten Hälfte ein optisches Übergewicht erkämpften, geriet der BVB nicht ernsthaft in Bedrängnis. Nach einer halben Stunde schnappte sich Götze am eigenen Strafraum den Ball und startete ein Solo über den gesamten Platz, vertändelte den Ball am Ende jedoch. Nicht noch einmal, schien er sich kurz darauf zu denken, dribbelte in den Strafraum und traf mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck zum 2:0. Beendet war die Gala damit noch nicht, einen Schuss Götzes von der Strafraumgrenze konnte Vermeer nur abklatschen, aus kurzer Entfernung erhöhte Torjäger Robert Lewandowski den Vorsprung. „Auf Wiedersehen“, skandierten die mitgereisten Dortmunder Fans, tatsächlich verließen die ersten frustrierten Besucher die Arena.

Die große Aufholjagd ihres Klubs verpassten sie nicht, auch wenn Ajax zu Beginn der zweiten Hälfte mehr Gegenwehr zeigte. Prompt bekam der dänische Mittelfeldspieler Christian Eriksen die bis dahin beste Chance, doch bei seinem Schuss aus zwölf Metern war BVB-Torhüter Roman Weidenfeller blitzschnell unten und entschärfte den Ball. Auf der Gegenseite war es Mario Götze – wer sonst –, der für den nächsten Aufreger sorgte. Nach einem Zweikampf im Strafraum sank er zu Boden, zu theatralisch, wie Schiedsrichter Pedro Proenca aus Portugal urteilte und den Dortmunder mit der Gelben Karte verwarnte.

Borussia Dortmund beschränkte sich nun weitgehend darauf, das Spiel zu kontrollieren und den Druck auf das eigene Tor nicht zu groß werden zu lassen. Das funktioniert am besten mit Gegenangriffen. So wie in der 67. Minute, als Lewandowski eine Flanke aufnahm und eiskalt vollstreckte. Und von wem kam die Flanke? Natürlich von Mario Götze, der kurz darauf seinen unglaublichen Arbeitstag in der holländischen Metropole beenden durfte. Den Rest der einseitigen Begegnung brachten die Dortmunder auch ohne seinen Besten locker über die Bühne, der Ehrentreffer durch den eingewechselten Daniel Hoesen kurz vor dem Abpfiff war nicht mehr als ein Schönheitsfleck. Zum ersten Mal überhaupt musste sich Ajax in einem Europapokalspiel im eigenen Stadion einer deutschen Mannschaft geschlagen geben.

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