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Sport: Affäre Hoeneß-Daum: "Ein relativ unflätiger Mensch"

Eigentlich mag Dieter Krein den FC Bayern München. "Das ist die beste Mannschaft in Deutschland", findet der Präsident des Fußball-Bundesligisten FC Energie Cottbus, "ich würde es den Bayern gönnen, wenn sie Deutscher Meister werden.

Eigentlich mag Dieter Krein den FC Bayern München. "Das ist die beste Mannschaft in Deutschland", findet der Präsident des Fußball-Bundesligisten FC Energie Cottbus, "ich würde es den Bayern gönnen, wenn sie Deutscher Meister werden." Gerne erinnert sich Krein an ein "wunderbares Freundschaftsspiel" zurück, das der deutsche Rekordmeister gegen seinen Verein vor drei Jahren austrug. Doch es gibt jemanden beim FC Bayern, mit dem sich der Vereinschef vermutlich nie anfreunden wird: Uli Hoeneß, der Manager. Krein sagte gegenüber dem "Tagesspiegel": "Das ist ein relativ unflätiger Mensch."

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Krein negativ über den Manager der Münchner äußert. Schon vor Saisonbeginn hatte der Präsident des Aufsteigers das Präsidium des FC Bayern als "Sabbelköpfe" bezeichnet. Vor dem Heimspiel am Sonnabend gegen die Münchner bezieht Dieter Krein nun erneut Stellung gegen Hoeneß. Einerseits lobt Krein den Münchner: "Er hat beim FC Bayern eine Leistung gebracht, die sucht seinesgleichen." Andererseits sagt er: "Das oder das gefällt mir nicht an ihm." Zum Beispiel die Rolle des Bayern-Managers in der Daum-Affäre. "Die Haaranalyse von Christoph Daum - es ist unverschämt, die Beweislast umzudrehen", erklärt der Einkaufsleiter eines Energiekonzerns. Hoeneß hatte allerdings bei seiner Pressekonferenz in München erklärt, dass er einen solchen Drogentest nie gefordert habe. Krein vermutet eine Kampagne hinter den Anschuldigungen gegen Daum. Weiter wollte er sich nicht äußern: "Die Debatte Hoeneß/Leverkusen hat mit uns nichts zu tun."

Doch es ist nicht nur die Daum-Affäre, die ihm missfällt. Als Vereinschef hat er Hoeneß in den vergangenen vier Jahren bei Tagungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erlebt. "Er ist sehr aggressiv und DFB-feindlich eingestellt", stellte Krein fest. "Hoeneß geht einen ganz einsamen Weg gegen die Solidargemeinschaft Bundesliga." Er findet diese Richtung "gefährlich". Schließlich gehe es um den deutschen Fußball.

Was diesen betrifft, hat der Cottbuser Präsident auch eine Meinung. "Ich würde mir wünschen, dass der DFB die per Handschlag getroffene Regelung einhält." Zumal Teamchef Rudi Völler bereits erklärt habe, nicht länger als bis Juni 2001 zur Verfügung zu stehen. Überhaupt, die Konstruktion erst Völler, dann Daum. "Das ist eine Scheißlösung", will Krein schon vor zwei Monaten gesagt haben. "Was macht man, wenn Völler drei Spiele gewinnt, was macht man, wenn Daum die ersten drei Spiele verliert?".

Und was macht Krein, wenn ihm Hoeneß am Sonnabend über den Weg läuft? "Ich habe keinen Grund, ihm aus dem Weg zu gehen", erklärt er, "wir werden uns die Hand geben, das gehört unter Sportlern dazu." Das Verhältnis der Cottbuser zum FC Bayern sei gut. "Da kann auch eine einzelne Person mit ihren seltsamen Auftritten beim DFB nichts ändern."

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