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Sport: Alba ist so gut wie komplett: Kyle Weaver kommt

Berlin - Der Lockout trägt die ersten Früchte. Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi hatte ja zuletzt betont, dass der Arbeitskampf zwischen Teambesitzern und Spielergewerkschaft in den USA und der drohende Ausfall der kommenden NBA-Saison einige attraktive Basketballer auf den Markt bringe.

Berlin - Der Lockout trägt die ersten Früchte. Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi hatte ja zuletzt betont, dass der Arbeitskampf zwischen Teambesitzern und Spielergewerkschaft in den USA und der drohende Ausfall der kommenden NBA-Saison einige attraktive Basketballer auf den Markt bringe. Kyle Weaver ist ein solcher Spieler. Der 25-Jährige spielte in der nordamerikanischen Profiliga schon für die Oklahoma City Thunder und die Utah Jazz und hatte zuletzt wieder auf ein Engagement in der besten Basketball-Liga der Welt gehofft.

Nun hat er bei Alba Berlin unterschrieben. „Er hat die Situation verstanden und die Möglichkeiten, die er bei einem Klub wie Alba hat“, sagt Team-Manager Mithat Demirel. Die lauten: ein Einjahresvertrag und die Perspektive, auf den Flügelpositionen die Abgänge von Immanuel McElroy und Julius Jenkins zu kompensieren. Zuletzt hatte der 1,98 Meter große US-Amerikaner zwei Monate für den belgischen Klub Spirou Charleroi gespielt, nachdem sein Monatsvertrag in Utah nicht verlängert worden war, die kurze Zeit reichte, um noch Belgischer Meister zu werden. „Kyle Weaver ist ein sehr vielseitiger Spieler“, sagt Trainer Gordon Herbert. Weaver kann als Spielmacher, Shooting Guard oder auf dem Flügel eingesetzt werden. Offensiv zeichnet ihn Variantenreichtum im Abschluss aus, „dazu ist Kyle ein ausgezeichneter Verteidiger“, schwärmt Herbert.

Qualitäten, die Alba wohl nicht hätte verpflichten können, wenn Weaver noch eine Perspektive auf die NBA gesehen hatte. Dort hatte er schon nach dem Uni-Abschluss 2008 gespielt, zwei Jahre lang in Oklahoma, wo er 5,3 und 3,0 Punkte im Schnitt erzielte. Nachdem er 2010 nach einer längeren Verletzung keinen neuen Vertrag bekommen hatte, spielte er bei unterklassigen US-Klubs wie den Tulsa 66ers, Iowa Energy und Austin Toros, um im Fokus der NBA zu bleiben. Ein Angebot des europäischen Spitzenteams Maccabi Tel Aviv schlug er aus.

Nun ist er doch auf der anderen Seite des Atlantiks gelandet. „Er hat noch nicht lange in Europa gespielt“, sagt Demirel, „es wird einige Zeit dauern, bis er sich an den Basketball hier gewöhnt hat.“ Sollte ihm das schnell gelingen, dann hätte Alba eine vorzeigbare Verstärkung gewonnen.

Dergleichen werden wohl kaum noch hinzukommen. „Ich denke nicht, dass wir noch einen Flügelspieler verpflichten“, sagt Demirel, auch auf den wichtigsten Positionen sieht er die Berliner „gut aufgestellt“.

Das heißt, Albas Kader ist so gut wie komplett, wenn nicht noch Nachwuchsspieler, Vertragsverlängerungen mit Spielern wie etwa Patrick Femerling oder doch noch ein Transfer dazukommen. Mit zehn Spielern hat Alba jedenfalls ein fast komplettes Team zusammen. Als Spielmacher fungieren DaShaun Wood und Heiko Schaffartzik, auf den Flügeln Weaver, Lucca Staiger, Bryce Taylor und Marko Simonovic, der auch unter dem Korb spielen kann, wo Derrick Allen und Sven Schultze bereit stehen. Dazu kommen die Center Torin Francis und Yassin Idbihi. Und vielleicht bringt der Lockout ja doch noch eine Überraschung nach Berlin. Dominik Bardow

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