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Alba: Stärkere Gegner gesucht

Es war also mitnichten so, dass Alba Berlins Uleb-Cup-Spiel gegen Guildford Heat (81:63) nicht unterhaltsam gewesen wäre. Trotzdem wollten es nur 4432 Zuschauer sehen. Minusrekord für dieser Saison.

Berlin - In der Halbzeitpause outete sich Centerspieler Goran Nikolic. Bei einem Ratespiel auf der Videoleinwand gestand der Basketballprofi von Alba Berlin, dass er sich in seiner Freizeit gerne als Modellbauer betätigt. Später, bei einem weiteren Spielchen, rutschte eine Zuschauerin verzweifelt von ihrem Stuhl, weil sie nicht öffentlich auf der Videoleinwand ihren Begleiter küssen wollte. Albas Sieg über Guildford interessiert nur wenige.

„Die Leute suchen sich die sportlichen Highlights raus“, sagt Albas Teammanager Henning Harnisch. Die Partie gegen Guildford war zumindest in der ersten Halbzeit ansehnlich, Julius Jenkins mit 22 Punkten und Aufbauspieler Bobby Brown mit zehn Assists ragten heraus – doch ein sportliches Highlight war das Spiel nicht. „Guildford ist offensichtlich ein Stück schlechter als die anderen Uleb-Cup-Teams“, sagte Kotrainer Petar Aleksic. Dem Englischen Meister fehlen zwei Leistungsträger, weshalb Guildfords Trainer Paul James bereits damit zufrieden war, dass sein Team in Berlin die zweite Halbzeit nur mit einem Punkt verloren hatte. Der Meister Englands, wo Basketball nur einer untergeordnete Rolle spielt, wäre im letzten Jahr noch nicht für den Uleb-Cup qualifiziert gewesen, erst die Aufstockung auf 54 Mannschaften rückte Guildford in den zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb. Und schwächte ihn?

Flügelspieler Julius Jenkins findet, dass das Niveau des Wettbewerbs durch die Aufstockung nicht gelitten hat. „Guildford ist nicht ohne Grund in England Meister geworden“, sagte der Berliner Flügelspieler. Auch Henning Harnisch sagt: „Das grundsätzliche Niveau im Uleb-Cup ist nicht schlechter geworden.“ Badalona und Ankara, die beide in der Berliner Gruppe spielen, gehörten immerhin zur europäischen Spitze. „Ich hoffe, dass gegen Badalona mehr Zuschauer kommen, das wird ein sportlicher Leckerbissen“, sagt Harnisch. Sein Team steht mit zwei Siegen und einer Niederlage auf Rang zwei der Gruppe A und hat damit gute Chancen auf das Weiterkommen. Und damit auf stärkere Gegner. Benedikt Voigt

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