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Alba: Traumtänzer im Einsatz

Alba muss wie schon im Vorjahr unbedingt in Badalona siegen – sonst ist das Eurocup-Aus perfekt.

Berlin - Wenn es nach Immanuel McElroy geht, ist alles ganz simpel. „Wir müssen einfach hinfahren und gewinnen“, sagt der Alba-Profi vor dem entscheidenden Eurocup-Spiel heute bei Joventut Badalona. „Wir haben Badalona ja diese Saison schon bei uns geschlagen“, beim 72:68 vor vier Wochen nämlich. Vor allem aber hat der Basketball-Bundesligist sich vor einem Jahr in Badalona überraschend mit 79:75 durchgesetzt. Überragender Mann auf dem Feld: Immanuel McElroy, Topscorer mit 24 Punkten, der mit einem Dunking den Schlusspunkt setzte. Es war ein bedeutender Moment für Alba Berlin, schließlich war es der erste Europaliga-Auswärtssieg seit 2002. Und das Team hatte großem Druck standgehalten: Die Berliner mussten gewinnen, um die Zwischenrunde noch erreichen zu können. Eine Woche später konnten sie sich sogar eine Heimniederlage gegen den Tabellenletzten Ljubljana leisten, weil Badalona zeitgleich für Alba spielte und in Vitoria verlor.

Heute geht es erneut um alles oder nichts: Ein Erfolg bedeutet den Einzug in das Viertelfinale des Eurocups, des zweitwichtigsten europäischen Wettbewerbs, als Tabellenzweiter hinter Aris Saloniki. Bei einem Misserfolg hingegen scheidet Alba aus. „In einem angesehenen Wettbewerb unter die letzten acht zu kommen, wäre außergewöhnlich“, sagt Geschäftsführer Marco Baldi. Erst viermal hat der Klub in einem europäischen Wettbewerb die Runde der letzten acht erreicht: 1995 und 1996 im Korac-Cup, mit dessen Gewinn die Berliner vor 15 Jahren den größten internationalen Triumph der Vereinsgeschichte feierten, 1998 in der Europaliga sowie 2001 in der SuproLeague.

Alba sei nach der vor allem durch eine eklatante Wurfschwäche entstandenen 64:79-Heimniederlage am Sonnabend gegen Bamberg „nicht gerade in einer optimalen Situation“ für ein Entscheidungsspiel, sagt Alba-Trainer Luka Pavicevic. Geschäftsführer Marco Baldi weiß, dass der Glaube an einen möglichen Sieg Kopfschütteln hervorrufen kann. „Da heißt es dann, bist du ein Traumtänzer?“, sagt er. Ein Erfolg gegen Bamberg „hätte ein Steinchen Richtung Badalona sein können. Jetzt müssen wir es so versuchen. Aber das Team hat Stolz und Würde, ein Sieg ist möglich.“ Schließlich hat Alba kurz nach dem – unglücklichen – Pokal-Aus in Bamberg (77:79) vor drei Wochen bewiesen, dass es sich von einem verfehlten Saisonziel nicht völlig aus dem Konzept bringen lässt. Die Mannschaft reagierte mit einer Topleistung. Die Berliner deklassierten drei Tage später im Spitzenspiel die Baskets Bonn mit 83:48. Damals war allerdings Leistungsträger Jurica Golemac noch nicht verletzt und Albas Niederlagenserie stand noch bevor.

Alba hat diesbezüglich gegenüber Badalona aber sogar einen Vorteil: Die Berliner haben vier der letzten sechs Spiele verloren – Badalona acht der letzten zehn. Nur gegen Le Mans gelangen zwei Siege, in der spanischen Liga ging Badalona sieben Mal in Folge als Verlierer vom Feld. Und die Niederlagen sind drastischer als bei Albas Pleite gegen Bamberg: Im Eurocup musste sich Badalona vergangene Woche bei Aris Saloniki mit 54:84 geschlagen geben, anschließend entließ der Klub den jungen Trainer Sito Alonso. Der Rauswurf setzte bei den Profis um Star Clay Tucker zunächst jedoch keine Energie frei, ohne Alonso lief es genauso schlecht wie mit ihm. Am Wochenende verlor Joventut, vom Kotrainer betreut, beim Liga-Zweiten Vitoria mit 79:104. Der neue Cheftrainer heißt Vicente Hernandez und führte das Nationalteam 2006 zum WM-Titel. Der Startrainer soll es nun richten, gegen Alba wird er das Team erstmals betreuen.

Helen Ruwald

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