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Alba vor den Play-offs: Sag nicht das M-Wort

Albas Basketballer vermeiden vor dem Start der Play-offs gegen Würzburg, über den Meistertitel zu reden.

Mit den Erwartungen bei Alba ist es dieser Tage so eine Sache. Das Wort Meisterschaft wird beim Berliner Basketball-Bundesligisten vor dem Start der Play-offs jedenfalls nicht laut ausgesprochen. Vielleicht liegt es am Respekt vor dem Viertelfinalgegner aus Würzburg, gegen den am Sonntag (18 Uhr) das erste von maximal fünf Spielen in der Arena am Ostbahnhof ausgetragen wird. Vielleicht aber auch daran, dass der letzte Titelgewinn für Alba mittlerweile vier Jahre zurückliegt und mit Bamberg eine Mannschaft die Liga in den vergangenen Jahren nach Belieben dominiert hat.

Unschlagbar ist der Meister allerdings nicht. Das bewies am Donnerstag Bonn mit einem sensationellen 75:74-Auswärtserfolg im ersten Spiel der diesjährigen Play-offs. Für Bamberg war es die erste Heimniederlage auf nationaler Ebene nach 49 Siegen in Folge, für Marco Baldi vermutlich ein weiterer Beleg für die Ausgeglichenheit in der Bundesliga. Albas Geschäftsführer hatte unter der Woche von einer „unglaublich hohen Wettbewerbsintensität und einer neuen Qualität in der Liga“ geschwärmt. Play-offs dieser Güte und mit einer derart starken Besetzung würde es in Deutschland zum ersten Mal überhaupt geben. Dass Alba zum Kreis der besten acht Mannschaften zählt, sei angesichts dessen, „keine Selbstverständlichkeit“ mehr.

Alba stapelt also tief. Der Fokus liegt zunächst allein auf Würzburg. „Wir müssen genauso hart oder noch härter spielen als Würzburg und als Mannschaft auftreten“, sagt Center Yassin Idbihi. Spielmacher Heiko Schaffartzik glaubt: „Wir haben individuell die besseren Spieler, aber Würzburg kann es durch die Art, wie sie spielen, jedem Gegner schwer machen.“ Die Art, wie Würzburg spielt, gefällt nicht jedem. Einem Wespenschwarm gleich fallen die Verteidiger des Bundesliga-Aufsteigers über den ballführenden Spieler her, nehmen dabei bewusst Fouls in Kauf. Für Marco Baldi ist das Viertelfinale deshalb auch ein Gradmesser für die gesamten Play-offs. „Würzburg wird uns alles abverlangen. Wenn wir unsere Leistung nicht abrufen, kann das schon der letzte Gegner gewesen sein.“ Da war sie wieder, die erstaunliche Zurückhaltung bei Alba in diesen Tagen.

Trainer Gordon Herbert wird zumindest etwas deutlicher: „Natürlich haben wir Druck, die Erwartungen sind hoch. Aber dem müssen wir gewachsen sein.“ Zur mentalen Auffrischung zog er sein Team von Mittwoch bis Freitag in Bad Saarow im Trainingslager zusammen. Vielleicht auch, damit die Mannschaft an ihre Stärke zu glauben beginnt. Immerhin hat Alba in dieser Saison jeden Kontrahenten in der Bundesliga zumindest einmal schlagen können. Auch Bamberg.

„Die haben, was wir wollen“, sagt Kapitän DaShaun Wood – und meint: die Klasse, die einen Meister ausmacht. Dass es in diesem Jahr zum Titel reicht, hoffen sie dann also offenbar doch bei Alba.

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