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Sport: Allein vorm Tor

Michael Rosentritt wünscht Hertha mehr Treffer an mehreren Fronten

Den wahren Wert eines Spielers mag mancher erst dann erkennen, wenn der Spieler fehlt. Selbst wenn es in Wuppertal passiert. Meist handelt es sich um schmerzliche Erfahrungen, etwa im Verhältnis von Hertha BSC zu Stürmer Marko Pantelic. Herthas Personalchef Dieter Hoeneß hatte viele Versuche gebraucht, um einen Nachfolger für den einstigen Torjäger Michael Preetz zu finden. Er fand ihn im Sommer 2005 im Serben Pantelic. Seitdem hat Pantelic 31 Tore in 70 Bundesligaspielen erzielt, in dieser Saison sind es sechs Tore in zehn Spielen.

Natürlich ist Herthas Pokalaus nicht nur auf das Fehlen von Pantelic zurückzuführen, aber wohl auch. Dabei weiß ja gerade dieser Verein, wie gefährlich die Abhängigkeit von einem Spieler sein kann – siehe Marcelinho. Der bestimmte jahrelang das Spiel der Berliner und erzielte auch die meisten Tore. Letzteres fällt nun Pantelic zu – beinahe ausschließlich.

Hertha BSC hat im Sommer das Team personell umgebaut und Spieler mit Substanz verloren – siehe Ashkan Dejagah. Wolfsburg weiß heute dessen Qualitäten zu schätzen. Pantelic dagegen wurde noch im Mai von Hoeneß auf der Mitgliederversammlung öffentlich abgewatscht, weil er sich erlaubt hatte, wegen einer Gehaltserhöhung vorzusprechen. Und auch der neue Trainer Lucien Favre war zu Beginn seiner Arbeit vom Serben nicht überzeugt. Nun ruht Herthas Erfolg fast ausschließlich auf dem Fuß des Stürmers.

Kritik und Zweifel sind erlaubt, vorausgesetzt, die Verantwortlichen eines Klubs machen ihre Arbeit besser: indem sie Alternativen zur Verfügung stellen oder die vorhandenen Spieler entwickeln.

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