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Sport: Alles gegeben

Deutsche Hockeyfrauen unterliegen Argentinien 0:2

Berlin - Eine Niederlage, die nicht wehtut: Durch das 0:2 gegen Weltmeister Argentinien haben die deutschen Hockeynationalspielerinnen gestern zwar den Gesamtsieg des Vier-Nationen-Turniers verpasst, unzufrieden wirkte Bundestrainer Michael Behrmann deshalb aber nicht. „Wir haben das ganz gut hinbekommen und das Spiel lange offengehalten“, sagte er.„Wir haben alles gegeben.“

Erst vor etwas mehr als einer Woche haben sie zusammengefunden, um sich intensiv auf die Heim-EM Ende August vorzubereiten. Das letzte Länderspiel lag zu diesem Zeitpunkt mehrere Monate zurück. Behrmann kam es deshalb auf die Entwicklung an. „Wir haben uns auf allen Positionen verbessert.“

Bereits das 3:3 gegen Südkorea war ein gelungener Auftakt. Es folgte am Sonnabend ein 3:0 gegen Australien, durch das die Deutschen die Tabellenführung übernahmen. Aufgrund des besseren Torverhältnisses hätte ihnen ein Remis gegen Verfolger und Favorit Argentinien gereicht. Doch die Südamerikanerinnen spielten zu stark – und die Deutschen zu schwach.

„Wenn man gegen sie bestehen will, muss das komplette Team eine Bestleistung abliefern“, sagte Natascha Keller. Die Rekordnationalspielerin, die beim Vier-Nationen-Vergleich mit drei Treffern beste Torschützin war, stellte jedoch fest, dass dies bei weitem nicht der Fall gewesen sei: „Es war ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlpässen.“ Angeführt von Starspielerin Luciana Aymar dominierten die Argentinierinnen. Ein Raunen ging durch das Zehlendorfer Stadion, wenn die siebenfache Welthockeyspielerin des Jahres eines ihrer Dribblings ansetzte. Doch die Turniersiegerinnen haben nicht nur Aymar, sondern „noch viel mehr tolle Spielerinnen“, sagte Keller.

Bei den Deutschen fiel Torhüterin Kristina Reynolds auf. Die Hamburgerin parierte mehrmals klasse, bis sie sich in der 52. Minute Carla Rebecchi geschlagen geben musste. „Der Schuss war nicht zu halten. Und wenn man gegen Argentinien in Rückstand gerät, wird es immer ganz schwer“, sagte Behrmann. Zehn Minuten später traf Delfina Merino zum 2:0.

Trotz dieser Niederlage sieht der Bundestrainer sein Team gerüstet für die Champions Trophy, um die vom kommenden Sonnabend an die acht besten Mannschaften der Welt in Amstelveen spielen. „Wir fahren dort frohen Mutes hin“, sagte er, „wir wollen ins Halbfinale.“

Optimistisch stimmt ihn das Spiel gegen die Australierinnen, die das Turnier hinter Deutschland als Dritte beendeten und auch bei der Champions Trophy dabei sein werden. Deutschland drehte in der zweiten Halbzeit auf und erzielte drei Tore: Natascha Keller traf zweimal, Kapitän Fanny Rinne einmal. Für Rinne war es unabhängig von Sieg und Treffer eine besondere Partie: Sie bestritt ihr 300. Länderspiel.André Wornowski

André Wornowski

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