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Sport: Almosen abgelehnt

plädiert für eine sanfte Gesundung des Ost-Fußballs Sieht so eine Revolution aus? Der Ost-Fußball soll gerettet werden, das haben die Spitzenfunktionäre des gesamtdeutschen Fußballs in Leipzig beschlossen.

plädiert für eine sanfte Gesundung des Ost-Fußballs Sieht so eine Revolution aus? Der Ost-Fußball soll gerettet werden, das haben die Spitzenfunktionäre des gesamtdeutschen Fußballs in Leipzig beschlossen. Aber sind die Vorschläge, die nun von den Gremien der in Frankfurt am Main ansässigen Verbände diskutiert werden, wirklich revolutionär? Ein Quoten-Klub für Ossis in der Bundesliga – abgelehnt! Zwei Punkte für Ost-Vereine bei einem Unentschieden – gar nicht erst diskutiert! Ein Soli-Beitrag der West-Klubs für die Brüder von drüben – völlig ausgeschlossen! Stattdessen: In die Regionalliga soll künftig nicht mehr nur ein Verein aus dem Osten aufsteigen, sondern zwei Vereine. Außerdem soll den ehrenamtlichen Klubchefs beigebracht werden, wie Marktwirtschaft auf dem Fußballplatz funktioniert. Das ist die Revolution, die kleine.

Es wäre jetzt einfach, das Jammerlied anzustimmen. Ja, es stimmt: Nach der Wende wurden zwischen Dresden und Magdeburg viele Vereine von den Etablierten leergekauft und von Glücksrittern kaputtgewirtschaftet. Ja, es stimmt: Die Tradition des Ost-Fußballs, geschmückt mit europäischem Ruhm, duelliert sich meist nur in Liga drei, vier oder fünf. Aber soll der Osten deshalb Almosen bekommen? Nein, das wäre zu einfach. Seine Krise kann der ostdeutsche Fußball nur selbst überwinden. Er darf dabei nicht behindert werden von bürokratischen Aufstiegsregeln und eigener Unbedarftheit. Hier setzen die Vorschläge an. Der Weg der sanften Gesundung ist lang, aber richtig. Revolutionen, das haben die Ostdeutschen gelernt, beginnen an der Basis. Nicht an der Spitze.

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