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Sport: Amoroso? Ewerthon!

Kurz vor Schluss trifft der Brasilianer und sichert Borussia Dortmund den 1:0-Sieg über Borussia Mönchengladbach

Von Felix Meininghaus

Dortmund. Mühsam, stotternd, holpernd: Der Meister steigert sich nur langsam, doch er steigert sich. Dank des hart erkämpften 1:0 (0:0) gegen Mönchengladbach durch den Treffer von Ewerthon fünf Minuten vor dem Abpfiff rückte Borussia Dortmund zumindest für 24 Stunden auf Rang zwei in der Tabelle vor. Mit dem Sieg über die Gladbacher ist Dortmund auch nach sieben Spieltagen noch ohne Niederlage – Vereinsrekord für den BVB, der als einziges Team der Liga noch ungeschlagen ist, allerdings nur drei der sieben Partien gewinnen konnte. Dortmund verfügt mit nur fünf Gegentreffern zudem über die beste Abwehr.

Beeindruckende Zahlen sind das, mit denen die Leistungen, die der BVB derzeit auf dem Spielfeld abliefert, jedoch noch nicht einmal ansatzweise mithalten können. Vor allem in der ersten Hälfte offenbarten die Dortmunder gegen starke Gladbacher erneut eine Vielzahl spielerischer Mängel. Wobei sich der Gegner vom Niederrhein vor 68 600 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion mit guter Organisation und hoher Laufbereitschaft deutliche Feldvorteile sicherte. „Wir haben uns auf unseren Gegner sehr gut eingestellt“, lobte Gladbachs Trainer Hans Meyer sein Team nach dem Schlusspfiff, „und uns auch in der Spielgestaltung ganz gut gemacht.“ Was Meyer fehlte, war „ein Tor für uns, das die Dortmunder noch mehr verunsichert hätte“.

So rettete sich der Meister ohne Gegentor in die Pause, in der es Sammer offensichtlich verstand, seinen Spielern die Dringlichkeit engagierten Auftretens deutlich zu machen. Fortan war der BVB die überlegene Mannschaft und erarbeitete sich innerhalb von 14 Minuten fünf gute Möglichkeiten, die jedoch von Koller (2), Heinrich (2) und Frings vergeben oder durch den hervorragenden Jörg Stiel im Gladbacher Tor vereitelt wurden. Selbst die Einwechslung von Marcio Amoroso, noch am Mittwoch Torschütze in der Champions League beim Sieg gegen Auxerre, brachte nichts.

Dortmund traf nicht – und wäre sogar fast in Rückstand geraten, hätte nicht Torhüter Jens Lehmann gegen Morten Skoubo glänzend gerettet. Nur so erhielt Ewerthon im Gegenzug nach Kopfballvorlage von Koller die Möglichkeit, das Spiel mit unwiderstehlichem Solo zu entscheiden. Ein Sieg, da waren sich die Dortmunder einig, der vor allem der überdurchschnittlichen Moral zu verdanken war. „Wir haben das Spiel über den Willen gewonnen“, sagte Lehmann. Die Fähigkeit, bis zum Ende durchzuhalten und seine Chance zu suchen, hat er längst als Haupttugend des BVB ausgemacht, „schließlich sind wir dadurch vergangene Saison Meister geworden“. Auch Kapitän Stefan Reuter sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg: „Du musst viel investieren und dich immer wieder rankämpfen. Dann kommt das Spielerische irgendwann von selbst.“

Trainer Matthias Sammer beruhigt es, dass „Siege zumindest die Ruhe im Umfeld vermitteln“. Allzu viel Ruhe verbleibt den Dortmundern freilich nicht, denn schon am Mittwoch steht das brisante deutsch-niederländische Duell in der Champions League beim PSV Eindhoven an.

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