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Sport: An Flexibilität verloren

Der FC Schalke 04 muss lange auf seinen verletzten Schlüsselspieler Jefferson Farfan verzichten

Die Freude über den 1:0-Erfolg gegen Atletico Madrid, den Christian Pander mit einem Freistoßtreffer herstellte, sollte nicht lange andauern. Kurze Zeit nach dem Abpfiff des Hinspiels zur Qualifikation zur Champions League ereilte die Verantwortlichen des FC Schalke 04 eine Art Hiobsbotschaft. Jefferson Farfan hatte sich eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen. Damit verlieren die Schalker für die kommenden vier Wochen nicht nur einen torgefährlichen Angreifer. Mit Farfan fehlt gleich zu Saisonbeginn einer der Schlüsselspieler im neuen 4-3-3-System von Trainer Fred Rutten. Der Peruaner verhilft der Schalker Mannschaft mit seiner Schnelligkeit und seinen technischen Fähigkeiten zu mehr Flexibilität und Überraschungsmomenten. In den 70 Minuten, in denen er gegen die Spanier einsatzfähig war, hatte Farfan diese Qualitäten eindrucksvoll nachgewiesen. „Wenn er länger ausfallen würde, ist das bitter für ihn, aber auch für uns“, sagte Orlando Engelaar, Schalkes zweiter Neuzugang, sichtlich betrübt.

Ohne Farfan sind die Chancen, die Hauptrunde der Champions League nach dem Rückspiel in Madrid in zwölf Tagen zu erreichen, nicht eben gestiegen. Zudem dürfte die weitere Entwicklung des Schalker Systems unter Trainer Fred Rutten ins Stocken geraten. Schnelles Flachpassspiel soll die Westfalen künftig zum Erfolg führen. Und gerade in der ersten Hälfte gegen die Spanier ist dieses Vorhaben nicht zuletzt durch das inspirierte Auftreten Farfans von den Schalker Profis sehr überzeugend in die Tat umgesetzt worden. „Wir sind in einem Prozess. Die erste Halbzeit hat mir schon gut gefallen“, sagte Rutten später. „Schalke macht Schritte. Aber der Prozess wird noch länger dauern.“

Wie lange, wird sich zeigen. Als größtes Hemmnis im Offensivspiel darf derzeit Kevin Kuranyi gelten. Dem zentralen Angreifer sind seine Anpassungsprobleme im Gegensatz zu den meisten Mitspielern noch deutlich anzusehen. Viele Missverständnisse beim Kombinations- und Laufspiel und vor allem Kuranyis technische Defizite bei der Ballannahme treten bei der neuen Flachpassstrategie deutlich zutage. Die Weiterentwicklung des Teams dürfte somit eher abgebremst werden. Der Umstellungsprozess beim 26-Jährigen ist angeschoben, aber nicht annähernd abgeschlossen. Und so wiegt der Ausfall Farfans umso größer. „Es ist sehr schade, dass Jefferson ausfällt, denn er war sehr gut drauf. Aber ich habe Vertrauen in den Kader“, sagte Fred Rutten. Eine Alternative zu Farfan ist allerdings nicht in Sicht.

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