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Sport: Anfang gut, sonst nichts gut

Es war ein Spielverlauf, den beim EHC Eisbären niemand auf dem Wunschzettel gehabt hatte. Aber wer den Gabentisch für den amtierenden Meister derart üppig deckt wie gestern die Berliner, der darf sich nicht wundern, wenn er gegen die Mannheimer Adler mit 1:5 (1:0, 0:3, 0:2) verliert.

Es war ein Spielverlauf, den beim EHC Eisbären niemand auf dem Wunschzettel gehabt hatte. Aber wer den Gabentisch für den amtierenden Meister derart üppig deckt wie gestern die Berliner, der darf sich nicht wundern, wenn er gegen die Mannheimer Adler mit 1:5 (1:0, 0:3, 0:2) verliert. 3500 Zuschauer wunderten sich nicht. Die Fans im Sportforum Hohenschönhausen investierten ab dem letzten Drittel ihre Energie nurmehr in das Absingen von Weihnachtsliedern.

Natürlich wurde das Liedgut von den Anhängern des EHC mit großer künstlerischer Freiheit intoniert und kräftig umformuliert. Da wurde dann von verschwundenen Eisbären geträllert, die den Puck nicht gefunden hätten. Mancher fand das nicht ganz so amüsant, etwa Uli Egen. Bereits zum siebten Mal in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sah sich der Eisbären-Trainer in der undankbaren Situation, über eine Heimniederlage seiner Mannschaft referieren zu müssen. "Ich glaube der Großteil meiner Spieler hat nicht mal gemerkt, dass die Fans Weihnachtslieder gesungen haben", sagte Egen. "Die haben über sich selbst nachgedacht."

Die Herren Rob Leask, Chris Marinucci und Ed Patterson waren anscheinend noch nach der Schlusssirene derart in Gedanken vertieft, dass sie vor dem üblichen Shakehands mit dem Gegner in der Kabine verschwanden. Keine höfliche Geste des Trios. Dennoch passte das blendend als Abschluss zur einer gut begonnenen, dann aber immer schlechter werdenden Darbietung der Eisbären.

Ein Drittel lang hatten die Berliner Mannheim geschickt Paroli geboten. Selbst der Umstand, dass Schiedsrichter Axel Sander einen Weltrekordversuch im Verteilen von überflüssigen Zweiminutenstrafen wegen hohen Stockes anpeilte und so dem Spiel den Fluss nahm, irritierte die Berliner nicht: Der unglaublich agile Eduard Lewandowski erzielte in der neunten Minute das 1:0 für die Eisbären.

Schwung schnell dahin

Aller Schwung war aber im zweiten Drittel dahin. Oliver Jonas ließ einen haltbar erscheinenden Schuss von Mannheims Wayne Hynes passieren. Bitter für den jungen Torhüter der Berliner. Bis dahin hatte der Ersatz für Richard Shulmistra, der wegen einer Blinddarmreizung fehlte, einen guten Eindruck hinterlassen. Der Lapsus von Jonas bedeutete eine Initialzündung für seine Mannschaftskollegen - in negativer Hinsicht. Ab nun lief bei den Eisbären nichts mehr. Mannheim zog durch Tore von Stefan Ustorf und René Corbet auf 3:1 davon.

Die Berliner hatten zwar noch ihre Chancen, sie wurden aber alle - teilweise in peinlicher Manier - vergeben. Dass Mannheim im letzten Drittel angesichts kollektiver vorweihnachtlicher Einfallslosigkeit beim EHC durch Michael Bakos und Andy Roach noch zu zwei Treffern kam, ließ das Spiel nicht unbedingt in günstigerem Licht für die Eisbären erscheinen. Auch nicht, dass Egen meinte, "dass es normal ist, dass man beim Spielstand von 1:5 gegen Mannheim frustriert Eishockey spielt."

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