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Sport: Angriff gegen Rechts

Bundesligisten rufen zu Demonstration am 8. Mai auf

Berlin Den Rassismus in deutschen Fußballstadien haben die Vereine lange nicht wahrhaben wollen, aber inzwischen scheinen sie immer aufgeschlossener zu werden. So gehört der FC Schalke 04 zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs zur Bürgerdemonstration am 8. Mai vor dem Brandenburger Tor zum 60. Jahrestag des Kriegsendes. Unterschrieben haben unter anderem die Profis Ailton, Gerald Asamoah und Ebbe Sand, außerdem Trainer Ralf Rangnick und Manager Rudi Assauer. Nur mitlaufen werden die Schalker nicht, weil sie an jenem Wochenende bei Arminia Bielefeld spielen.

Für den Aufruf zur Demonstration hatte die Aktion „Gesicht zeigen“ die Schalker gewonnen. „Fußballspieler sind gerade für Jugendliche sehr wichtige Identifikationsfiguren“, sagte Rebecca Weis, die Geschäftsführerin von „Gesicht zeigen“. Auch beim örtlichen Bundesligaklub Hertha BSC hat Weis eine neue Aufgeschlossenheit festgestellt. Für eine Auftaktveranstaltung zur Woche gegen Rassismus am 11. März hatte „Gesicht zeigen“ Herthas Spielmacher Marcelinho eingeladen. „Wir haben damit gerechnet, dass die uns bei Hertha dafür auslachen“, sagte Weis. Sie bekam jedoch eine andere Antwort: Mittelfeldspieler Yildiray Bastürk nimmt an der Veranstaltung teil.

Der Bundesligaspielplan für das erste Maiwochenende steht noch nicht fest. Sollte Hertha am Samstag spielen und nicht am Sonntag, den 8. Mai, will Hertha an der Demonstration teilnehmen, kündigt Manager Dieter Hoeneß an. „Dass wir den Aufruf unterstützen, daran gibt es keinen Zweifel.“ Der Verein habe in den vergangenen Jahren viel gegen Rechtsradikalismus unternommen und damit gute Erfolge erzielt, sagte Hoeneß.

Die Schalker gelten bundesweit als Vorreiter. Erst im Februar hatten sie beschlossen, dass die Mitgliedschaft in einer rechtsextremen Partei wie der NPD oder den Republikanern unvereinbar ist mit der Mitgliedschaft in ihrem Klub. Zudem bemühen sich die Schalker bei Heimspielen, gegen Neonazis vorzugehen, die durch Tragen einschlägiger Symbole aufgefallen seien. „Wir nutzen hierbei konsequent unser Hausrecht“, sagte Schalkes Geschäftsführer Peter Peters. sth/teu

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