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Sport: Antarktis inklusive

Sydney erwartet 150 000 Besucher zu den Gay Games

Mit einer großen Feier im Stadium Australia werden am Sonnabend die sechsten Gay Games eröffnet. Am selben Ort fanden auch die Olympischen Spiele 2000 statt. Es sind die zweiten Gay Games außerhalb der USA und die ersten in der südlichen Hemisphäre. Rund 12 000 Sportler wollen dabei sein. Sie kommen – wenn man die Zählweise der Veranstalter akzeptiert und zum Beispiel die Antarktis mitrechnet – aus 82 Ländern der Erde. Die größte Gruppe stellen die US-Amerikaner, gefolgt von den Australiern und Deutschen. Jimmy Somerville und KD Lang sind die Show-Stars der Eröffnungsfeier. Die Gay Games finden seit 1982 statt.

Grundgedanke des Festivals ist die Idee, allen Menschen unabhängig von Hautfarbe, sexueller Orientierung oder sportlichen Fähigkeiten die Teilnahme an einem Sportereignis olympischen Ausmaßes zu ermöglichen. Die Disziplinen reichen von Fußball und Schwimmen bis Bodybuilding und Paartanz. „Gay Olympics" dürfen sich die Spiele nicht nennen – da hat das IOC Einwände.

Die Veranstalter weisen immer wieder gerne darauf hin, dass – gemessen an den Teilnehmerzahlen – die Gay Games ihr Vorbild Olympia inzwischen hinter sich gelassen haben. Das liegt vor allem daran, dass sich jeder anmelden kann, solange er sich die Teilnahmegebühren und die Anreise leisten kann. Für viele Sportler aus Entwicklungsländern ist das allerdings unmöglich. Um der Kritik entgegen zu wirken, die Gay Games seien ein Fest ausschließlich der reichen, weißen Welt, legen die Veranstalter jedes Mal ein Sponsoringprogramm auf, um auch Sportlern aus Afrika, Mittelamerika oder der Südsee die Teilnahme zu ermöglichen.

Berlin stellt unter den deutschen Städtemannschaften eine der größten Gruppen. Begleitet werden die Gay Games von einem Kulturfestival, das bereits vor einer Woche (25. Oktober) gestartet ist. Bis zur Schlussfeier am 9. November erwarten die Veranstalter mehr als 150 000 Besucher.

Man ist bescheiden geworden. Vor vier Jahren fanden die Spiele in Amsterdam statt, mit 15 000 Sportlern und 200 000 Besuchern – doch die Größenordnung überforderte die Organisatoren. Die Gay Games machten ein Defizit in Millionenhöhe, die Stadt Amsterdam musste mit einem Kredit helfen.

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