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Antidoping-Gesetz: DOSB wehrt sich gegen Einflussnahme

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, hat sich heftig gegen die parteipolitische Einflussnahme auf den Sport gewehrt. Anlass der Auseinandersetzung ist die Ausgestaltung des geplanten Antidoping-Gesetzes.

Weimar - "Der DOSB und seine Millionen Mitglieder lassen sich nicht in Beugehaft nehmen, der DOSB ist nicht erpressbar, der DOSB hat das Recht und die Pflicht, seine Sachposition zu vertreten, auch wenn sie einer Fraktion im Deutschen Bundestag widerstreben möge", sagte Bach bei der Mitgliederversammlung des DOSB in Weimar.

Es werde "eine Toleranzgrenze überschritten", wenn der haushaltspolitische Sprecher einer Bundestagsfraktion "droht, entweder der DOSB passe sich der Auffassung der Sportpolitiker seiner Partei an, oder man werde eine Haushaltssperre beantragen und Fördergelder kürzen". Der Grund für den Streit liegt in der Haltung der SPD, die sich vor allem über den Sportausschuss des Bundestages gegen den Willen des DOSB für ein eigenes Antidoping-Gesetz stark gemacht hat.

Der Vorsitzende des Sportausschusses, Peter Danckert, hatte bis zuletzt auch über Gespräche mit SPD-Mitgliedern im DOSB versucht, im Dachverband eine größere Befürwortung für ein eigenes Antidoping- Gesetz zu bekommen. Danckert ist der Auffassung, dass nur die Einführung einer Besitzstrafbarkeit für gedopte Sportler zu einer entscheidenden Stärkung des Kampfes gegen Doping führt.

Schäuble mit eigenen Vorschlägen

Der SPD-Politiker zeigte sich in Weimar enttäuscht über die Ergebnisse der DOSB-Mitgliederversammlung, bei der auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Kurs von Bach vertreten hatte. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte er: "Schäuble hat, ohne Einzelheiten zu nennen, Vorschläge angekündigt. Diese Vorschläge wird er uns, den Parlamentariern, vorlegen, nicht der Öffentlichkeit."

Schäuble seinerseits hatte in Weimar die Autonomie des Sports unterstrichen: "Der freie Sport, die Freiheit des Sports ist eine notwendige Voraussetzung für die Partnerschaft mit der Politik." (tso/dpa)

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