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Sport: Arigbabu darf endlich glänzen

Berlin - Für das Spiel gegen Braunschweig vor zehn Tagen hatte sich Stephen Arigbabu so viel vorgenommen gehabt. Alba Berlins Center Jovo Stanojevic fiel mit einem Muskelfaserriss aus, Arigbabu hätte endlich mehr Spielzeit bekommen.

Berlin - Für das Spiel gegen Braunschweig vor zehn Tagen hatte sich Stephen Arigbabu so viel vorgenommen gehabt. Alba Berlins Center Jovo Stanojevic fiel mit einem Muskelfaserriss aus, Arigbabu hätte endlich mehr Spielzeit bekommen. Doch er kam keine Minute zum Einsatz, ein Magen-Darm-Virus stoppte ihn. „Das war bitter“, sagt der deutsche Basketball-Nationalspieler, der im Sommer aus Roseto (Italien) zu Alba wechselte, zu dem Team, mit dem er 1997 und 1998 Deutscher Meister war. Mit Verspätung bekam der 33-Jährige doch noch seine Chance. Beim 113:97 gegen die BG Karlsruhe am Samstag ließ ihn Trainer Henrik Rödl 20 Minuten spielen - und Arigbabu glänzte mit 17 Punkten und acht Rebounds. Er leistete sich nur ein Foul und verwandelte, für einen Center ungewöhnlich, einen Dreipunktewurf.

„Das ist wie Geburtstag“, sagte Arigbabu zu der langen Einsatzzeit. Bisher war er auf zwölfeinhalb Minuten und 4,6 Punkte im Schnitt gekommen, manchmal durfte er aber auch nur sechs Minuten ran. „Man spielt ein paar Minuten, wird zwei- bis dreimal ausgewechselt und findet keinen Rhythmus“, beschreibt Arigbabu die Situation. In Italien und auch zuvor beim Mitteldeutschen BC und in Köln hatte er regelmäßig mindestens 20 Minuten auf dem Feld gestanden.

Dass Stanojevic die klare Nummer eins ist, war Arigbabu klar gewesen. Er habe kein Problem damit, von der Bank zu kommen, das sei er von der Nationalmannschaft gewohnt, hatte der EM-Zweite von 2005 im Sommer gesagt. Berlin, wo er nach seinem Karriereende leben will, und der Kampf um den deutschen Meistertitel reizen ihn noch einmal. Aber die wenige Spielzeit, in der es schwer ist, sich zu profilieren, macht ihm zu schaffen. Er ist Profi durch und durch, meckert nicht und sagt brav, „wir gewinnen in der Bundesliga, das ist es, was zählt“. Aber er würde zu den Siegen eben gerne mehr beisteuern. Schon nächsten Sonntag in Köln wird er aber wohl wieder zurückstecken müssen, wenn Stanojevic wieder fit ist. „Das ist das Leben“, sagt Arigbabu und lacht.

Helen Ruwald

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