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Sport: Auf die falsche Karte

Hat sie nicht Recht, die Fifa? Der Fußball-Weltverband findet den Ticketverkauf für die WM zu kompliziert.

Hat sie nicht Recht, die Fifa? Der Fußball-Weltverband findet den Ticketverkauf für die WM zu kompliziert. Zu viele Daten würden gespeichert, zu wenig werde an Fans gedacht, die Karten tauschen wollen. Ja, sie hat Recht, die Fifa. Als Schuldigen benennt sie das deutsche Organisationskomitee um Franz Beckenbauer. Das ist erstmals verantwortlich für das Ticketing und hat die Sache tatsächlich kompliziert gestaltet – allerdings transparenter als früher.

Wegen der Angst vor Terror und Hooligans gibt es erstmals personengebundene Karten, vor den Stadien sind Ausweiskontrollen geplant. Aus Furcht vor dem Schwarzhandel streitet sich das deutsche Organisationskomitee sogar vor Gericht mit einem Fan, der das Ticket eines anderen Fans im Internet kaufen wollte. All das mag kritikwürdig sein – die Frage ist nur, ob sich mit der Fifa der richtige Richter aufspielt. Schließlich stimmt sie in einer extra eingerichteten Ticketkommission alle Regelungen mit den deutschen Organisatoren ab. Insofern hat Franz Beckenbauer mit seiner jetzigen Kritik an der Kritik Recht: Die Fifa bemängelt Dinge, die sie selbst mitbeschlossen hat.

Bei der WM 2010 in Südafrika will der Fußball-Weltverband den Ticketverkauf wieder allein regeln. Beim Turnier 2002 in Asien hat die Fifa das auch getan. Damals blieben in den Stadien viele Plätze frei – die von der Fifa beauftragte Agentur hatte die Karten zu spät gedruckt.

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