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Sport: Auf die Knie!

Arsenal London demütigt Inter beim 5:1-Sieg in Mailand

Am Sonntag dichteten die Reporter der „Gazzetta dello Sport“ noch seitenlange Elogen auf ihr rosarotes Zeitungspapier. Das war nach dem 6:0-Sieg von Inter Mailand über Reggina Calcio, einer Demonstration angriffslustiger Fußballkunst. Gestern titelte dasselbe Blatt: „Arsenal demoliert Inter“, und: „Auf die Knie vor König Henry!“ Arsenal London hatte Inter beim 1:5 eine demütigende Heimniederlage beigebracht, die höchste in 40 Jahren Europapokal-Geschichte. Für König Henry, Arsenals französischen Nationalspieler Thierry Henry, war es nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel ein ganz besonderer Abend: „Wir haben der ganzen Welt gezeigt, wozu wir fähig sind“, schwärmte der Stürmer, der sich auch einmal für eine Saison mit bescheidenem Erfolg in Italien versucht hatte, bei Juventus Turin. Am Dienstag schoss er zwei Tore.

Inters ratloser Trainer Alberto Zaccheroni suchte verzweifelt nach einer Erklärung – es blieb bei der Schilderung von Symptomen. „Gegen Ende der Partie ist das passiert, was nicht hätte passieren dürfen“, sagte Zaccheroni, „wir haben dem Gegner zu viele Freiräume überlassen. Henry durfte ja machen, was er wollte.“ Zaccheroni ist die große Hoffnung Inters. Vom Trainer aus Cesenatico sagt man in Italien, er habe das Glück gepachtet. Als er vor ein paar Wochen den Argentinier Hector Cuper als Trainer ablöste, gab es sogar Beifall aus dem fernen Madrid. Reals Brasilianer Ronaldo ließ verlauten, er könne sich durchaus vorstellen, unter Zaccheroni wieder nach Mailand zurückzukehren, das er vor gut einem Jahr vor allem wegen Cuper verlassen hatte. Erste Erfolge in der Serie A deuteten auf einen schnellen Aufschwung hin, doch nach dem Desaster gegen Arsenal bilanzierte Zaccheroni düster: „Es war abwegig zu denken, wir hätten all unsere Probleme gelöst.“

Vincenzo Delle Donne

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