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Sport: Auf in neue Dimensionen

Gegen Göppingen beginnt heute der Saisonendspurt, der die Füchse in die Champions League führen soll

Berlin - Was war das für eine Aufregung bei Frisch Auf Göppingen. Sogar eine Überprüfung durch das Bundessportgericht hatte sich der Handball-Bundesligist vorbehalten, als sein Spiel bei den Füchsen auf den heutigen Dienstag (19 Uhr, live bei Sport1) vorverlegt worden war. „Die machen meine Jungs kaputt“, sagte Trainer Velimir Petkovic und sprach von Wettbewerbsnachteilen angesichts der Teilnahme seines Teams beim Pokal-Final-Four am vergangenen Wochenende in Hamburg und des bevorstehenden Finalspiels im EHF-Cup am Sonntag gegen Großwallstadt.

Dass es dann doch nicht zu einer übermäßigen Belastung gekommen ist, dafür sorgte schließlich der THW Kiel. Auf dem Weg zum Pokalerfolg bezwang das Team die Göppinger im Halbfinale am Samstag 28:23 und bewahrte den ehrgeizigen Gegner vor einem zweiten kräftezehrenden Auftritt im Finale einen Tag danach. „Das heißt, Frisch Auf wird bei uns keinesfalls geschwächt antreten, es wird ein äußerst schweres Spiel für uns“, sagt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, der die Sorgen der Göppinger in der vergangenen Woche als „durchaus nachvollziehbar“ empfand. So aber werden die Füchse, die ja selbst noch auf eine direkte Qualifikation für die Champions League hoffen dürfen, einmal mehr ihre Bestform abrufen müssen.

Mit einem Sieg gegen Göppingen wäre ihnen zumindest theoretisch das Qualifikationsturnier zum höchsten Wettbewerb des europäischen Klubhandballs so gut wie sicher. Ob der europäische Verband EHF den Berlinern mit einer Einladung auch die Chance dazu gibt, wird sich erst noch zeigen. Hanning ist in dieser Hinsicht optimistisch. „Bisher waren Bundesliga-Teams in diesem Turnier gern gesehen“, sagt er.

Mit allen wirtschaftlichen Kriterien wie Hallengröße, Zuschauerzahl, Attraktivität der Stadt und sportliche Qualifikation würden die Füchse keine Probleme haben. Hanning hofft sogar, dieses Turnier für Ende August nach Berlin holen zu können. Es sei denn, der VfL Gummersbach hilft den Füchsen mit einem Heimsieg gegen die Rhein-Neckar Löwen dabei, doch noch auf den dritten Rang und damit den direkten Qualifikationsplatz springen zu können. Verlieren dürften die Füchse dann aber nicht mehr.

Zumindest steht schon fest, mit welcher Mannschaft die Berliner in die kommende Saison gehen werden. Auch der Isländer Alexander Petersson soll noch eine Saison lang das Trikot mit der Nummer 30 tragen, bevor er zu den Rhein-Neckar Löwen wechselt. Manager Thorsten Storm hatte zwar vor fünf Wochen bei Hanning nachgefragt, zu welchen Bedingungen ein Wechsel zur neuen Saison möglich sei, aber letztlich die Ablösesumme von einer Million Euro nicht zahlen können oder wollen. „Wir können unser Tafelsilber nicht verschenken“, sagt Hanning.

Mit dem Verbleib des Linkshänders Petersson auf Halbrechts hat sich auch eine Verpflichtung des Nationalspielers Steffen Weinhold (Großwallstadt) erledigt. Hanning bestätigte, dass Fabian Böhm (DHC Rheinland), Martin Murawski (Schwerin) und Runar Karason (Bergischer HC) die Füchse verlassen werden.

Das Thema Champions League oder EHF-Cup verlangt von den Füchsen ein Denken in größeren Dimensionen, zumindest vom Geschäftsführer. Trainer Dagur Sigurdsson ist derzeit nur auf den nächsten Gegner fokussiert: „Ich denke nur an das schwere Spiel gegen Göppingen, eines von noch vier Endspielen.“

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