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Sport: Auf zu neuen Taten

Stefan Hermanns über die souveränen Bayern vor der Champions League Fußball ist ein Spiel, in dem vieles unerklärlich bleibt, in dem es andererseits aber auch für alles eine Erklärung gibt. Bayer Leverkusen zum Beispiel, die beste deutsche Mannschaft der vorigen Saison, spielt zurzeit so schlecht und erfolglos, weil die vielen Nationalspieler sich noch nicht von den Strapazen der WM erholt haben.

Stefan Hermanns über die souveränen Bayern vor der Champions League

Fußball ist ein Spiel, in dem vieles unerklärlich bleibt, in dem es andererseits aber auch für alles eine Erklärung gibt. Bayer Leverkusen zum Beispiel, die beste deutsche Mannschaft der vorigen Saison, spielt zurzeit so schlecht und erfolglos, weil die vielen Nationalspieler sich noch nicht von den Strapazen der WM erholt haben. Der Urlaub war ein bisschen kurz für Ramelow, Schneider, Neuville, Lucio, Butt und Bastürk. Das leuchtet ein. Deshalb steht Bayer jetzt kurz vor den Abstiegsrängen.

Der FC Bayern München hat auch eine Menge seiner Angestellten für die nationale Sache abgestellt. Doch Kahn, Ballack, Linke und Jeremies spielen schon wieder so, als hätten sie im Juni eine Schlafkur eingelegt. Ganze vier Spieltage hat es gedauert, bis die Bayern ihren reservierten Platz an der Spitze der Liga wieder eingenommen haben.

Eigentlich war das so nicht vorgesehen. Die Bayern im Umbruch sollten sich erst ein paar Wochen gemächlich einspielen und in dieser Zeit einen Außenseiter wie den Meister Borussia Dortmund, den Pokalsieger Schalke 04 oder den Ligapokalsieger Hertha BSC so weit davonziehen lassen, dass die Liga durch die anschließende Aufholjagd der Münchner noch mal richtig spannend geworden wäre. Doch nur im ersten Saisonspiel, beim 0:0 in Gladbach, sah es so aus, als könnte dieser Plan funktionieren.

Inzwischen aber beherrschen die Bayern die Liga: Sie gewinnen – wie gewohnt –, und sie spielen auch noch schönen, schnellen Fußball. Das war in der Spätzeit des Spielverzögerers Effenberg nur noch selten der Fall. Auch deshalb geht der Blick der Bayern inzwischen weit über die nationalen Grenzen hinaus. Bundesliga schön und gut, aber in dieser Woche beginnen die europäischen Vereinswettbewerbe.

Gemeinsam mit Madrid und Manchester haben die Münchner in den vergangenen Jahren die Champions League, den wichtigsten europäischen Wettbewerb, dominiert. In der vorigen Saison aber scheiterten sie schon im Viertelfinale. Allein das verpflichtet zu neuen großen Taten. Und es sieht nicht schlecht aus für die Bayern. ManU hat in der englischen Liga am Wochenende zum zweiten Mal in Folge verloren, und das scheinen die teuren Stars gar nicht zu verkraften. Torhüter Barthez schleuderte eine Trinkflasche durch die Gegend und traf damit einen behinderten Fan. Auch für Real verlief der Spieltag alles andere als erfreulich. 0:1 lag das Team bei Betis in Sevilla zurück, als das Flutlicht ausfiel und die Partie abgebrochen werden musste. Vielleicht ist das ein Zeichen: Während Real im Dunkeln steht, strahlen Bayerns weiße Trikots hell wie lange nicht.

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