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Die Vorentscheidung: Der Stuttgarter Alexandru Maxim jubelt nach seinem Tor zum 3:1 für den VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt.

© dpa

VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt 3:1: Auferstehung nach einer Stunde

Der VfB Stuttgart hat nach neun sieglosen Spielen mit einem 3:1-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt ein Lebenszeichen im Abstiegskampf von sich gegeben. Das war nach einer Stunde Spielzeit noch nicht abzusehen.

Den meisten der 48500 Zuschauer muss es wie ein kleines Wunder vorgekommen sein. Vor diesem Samstagnachmittag war der VfB Stuttgart in neun Spielen in der Bundesliga kein einziger Sieg gelungen – und auch nach 60 Spielminuten gegen Eintracht Frankfurt sah man auf der VfB-Bank nur frustrierte Gesichter. Manager Dutt starrte abwesend vor sich hin, Trainer Huub Stevens senkte immer wieder den Kopf – und aus der Cannstatter Kurve waren verzweifelte „Wir woll’n euch kämpfen sehen“-Rufe zu hören. Eintracht Frankfurt schien auf dem Weg, den ersten Auswärtssieg seit dem 22. November 2014 zu erringen.
Innerhalb von drei Minuten änderte sich die Stimmungslage in der schwäbischen Arena allerdings schlagartig. Daniel Ginczek gelangen in der 63. und 66. Minute zwei Tore, nach der zwischenzeitlichen Frankfurter Führung durch Haris Seferovic führten die bis dahin chancenlosen Stuttgarter 2:1. In der 80. Minute erhöhte Alexandru Maxim auf 3:1. Dank des Siegs schöpfen die Stuttgarter neue Hoffnung im Abstiegskampf. Und die Diskussionen um Huub Stevens dürften vorerst verstummen.

Dem VfB Stuttgart war in der ersten Hälfte nur ein einziger Torschuss gelungen

In der ersten Hälfte sah wenig nach diesem schwäbischen Happy-End aus. Wenn es zur Pause einen positiven Aspekt aus Sicht des VfB Stuttgart gab, dann war es die ungewohnte Abschlussschwäche der Eintracht. Dem VfB war in der ersten Hälfte nur ein einziger Torschuss gelungen. Beste Werte erreichte die verunsicherte Stuttgarter Mannschaft lange nur bei Fehlpässen. Frankfurt hatte richtig Grund, sich über vergebene Chancen zu ärgern. Takashi Inui, Haris Seferovic, Stefan Aigner und Alex Meier vergaben gute Torchancen. Die Eintracht zeigte das deutlich besser strukturierte Spiel, machte daraus aber viel zu wenig. Ein früher komfortabler Vorsprung, ein 3:0 oder 4:0 für die Hessen, wäre nicht unverdient gewesen. Die Eintracht attackierte früh, gab diese Strategie aber nach und nach auf. Den Stuttgartern fiel trotzdem lange Zeit keine Lösung ein. Kaum einmal gelang ein zusammenhängender Spielzug aus dem Mittelfeld nach vorne, im Angriff passierte schlicht überhaupt nichts. Für die Heim-Mannschaft gab es zur Pause gellende Pfiffe. Nach dem Seitenwechsel holte die Eintracht Versäumtes nach, allerdings eben nur zum Teil, was sich später rächen sollte. Ein Doppelpass reichte, um Seferovic in Szene zu setzen und vier Stuttgarter auszuspielen. In der Folge verpasste es die Eintracht aber, die Führung auszubauen.

Die Stuttgarter schienen zu dem Zeitpunkt geschlagen. Bis zur 63. Minute, als Ginczek zum Ausgleich traf und die Partie kippte. Drei Minuten später gelang Ginczek Treffer Nummer zwei zum 2:1. Dann ertönten „Niemals aufgeben“-Gesänge aus der Stuttgarter Fankurve und auf der Bank des VfB sah man plötzlich zufriedene Gesichter. Manager Dutt lächelte und Trainer Huub Stevens schaute jetzt nur noch konzentriert auf den Rasen. Der Niederländer genoss die unerwartete Wendung eines Spiel, in dem der Sieger bereits festzustehen schien. Bevor der VfB Stuttgart lange nicht mehr gezeigten Kampfgeist entwickelte – und Eintracht Frankfurt ein sicher geglaubtes Spiel doch noch aus den Händen glitt. Es war der erste Stuttgarter Heimsieg seit dem 27. September 2014, damals hatte der VfB 1:0 gegen Hannover 96 gewonnen.

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