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Sport: Aufrecht durch die Loipe

Zuletzt in Oberstdorf hat Tobias Angerer sich gewundert. „Langsam wird es mir selber unheimlich“, sagte der 28-jährige deutsche Langläufer.

Zuletzt in Oberstdorf hat Tobias Angerer sich gewundert. „Langsam wird es mir selber unheimlich“, sagte der 28-jährige deutsche Langläufer. Fünf Weltcupsiege stehen für ihn in diesem Winter zu Buche – zwei mehr, und er stellt den Rekord des Norwegers Björn Dählie ein. Angerer aber hat nun ein anderes Ziel: eine olympische Einzelmedaille.

In fünf Disziplinen hat er bei den Olympischen Spielen von Turin Medaillenchancen, nur der Sprint liegt ihm nicht so sehr. Angerer könnte zum deutschen Star dieser Spiele werden. Die erste und größte Chance auf seine erste olympische Einzelmedaille bietet sich am Sonntag in der Doppel-Verfolgung. Die hat er in diesem Winter bereits zweimal gewonnen. Die Gründe, warum es zurzeit so gut läuft für ihn, kann Angerer inzwischen auswendig herunterbeten: Da ist die neue Trainingsgruppe in Oberhof, wo er den Stil des deutschen Gesamtweltcupsiegers Axel Teichmann nachahmte. Seitdem läuft er im klassischen Stil aufrechter durch die Loipe. Da war die Gesundung seiner Freundin von einer Bulimie-Erkrankung rechtzeitig vor Saisonbeginn. „Das war eine große Erleichterung“, sagt Angerer. Und da ist die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer, der ihm in der Loipe zu mentaler Stärke verholfen hat. Im Endspurt ist Angerer kaum noch zu schlagen.

Trotz aller Einzelerfolge in dieser Saison hat er sich vor allem für die Staffel viel vorgenommen. Im letzten Jahr bei der WM in Oberstdorf hätte er beinahe die Silber-Medaille für das Team von Bundestrainer Jochen Behle gefährdet. Er erlitt kurz vor dem Ziel einen Hungerast und konnte sich gerade noch so zum Wechsel retten. Angerer sagt: „Da habe ich noch etwas gut zu machen.“ ben

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