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Der Aufstieg muss noch warten. Die Darmstädter verpassten es durch eine Heimniederlage gegen St. Pauli, die Rückkehr in die Bundesliga schon am viertletzten Spieltag perfekt zu machen.

© imago/HMB-Media/IMAGO/HMB Media/Claus

Aufstiegsrennen in der Zweiten Liga: Ein durchwachsenes Wochenende für das Führungstrio

Darmstadt verliert zu Hause, Heidenheim und der HSV spielen nur unentschieden. Im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga bleibt es drei Spieltage vor Schluss weiter spannend.

Die Nachricht vom verpassten Aufstieg des SV Darmstadt 98 dürfte beim Hamburger SV gemischte Gefühle ausgelöst haben. Denn es war Stadtrivale des HSV, der FC St. Pauli, der dem Tabellenführer der Zweiten Liga am Samstagabend die mögliche vorzeitige Aufstiegsfeier verdorben hat. Zugleich meldete sich St. Pauli mit dem 3:0 in Darmstadt im Aufstiegsrennen zurück und rückte drei Spieltage vor dem Saisonende bis auf vier Zähler an den großen Hamburger Nachbarn auf Tabellenplatz drei heran.

Für den HSV hatte das Fußball-Wochenende ohnehin mit einer Enttäuschung begonnen. Nach dem 2:2 gegen den SC Paderborn am Freitagabend wird eine Saisonverlängerung mit der Teilnahme an der Relegation wie im vergangenen Jahr (damals gegen Hertha BSC) immer wahrscheinlicher - sicher ist aber auch das noch nicht. „Wir haben heute einen Punkt geholt. Das ist aber nicht unser Anspruch“, sagte HSV-Trainer Tim Walter. „Wir haben drei Spiele und haben noch alles in der eigenen Hand.“

Das ist richtig. Zumal der Tabellenzweite 1. FC Heidenheim es am Sonntag verpasste, sich vom HSV abzusetzen und sich mit einem 0:0 gegen den 1. FC Magdeburg begnügen musste. Die Heidenheimer taten sich vor 15.000 Zuschauern in ihrer ausverkauften Arena besonders in der ersten Halbzeit schwer. Nach der Pause erarbeiteten sich sich dann ein Übergewicht, belohnten sich aber nicht.

Trotzdem hat der FCH weiterhin alle Chancen auf den direkten Aufstieg - zum Ärger des HSV. Denn anders als vor einem Jahr wäre das Erreichen der Relegation bestenfalls das Minimalziel für die Hamburger. Die Ansprüche, die die Verantwortlichen des gefühlten Erstligisten mit ihren Aussagen über die Saison hinweg suggerierten, waren andere.

Düsseldorf und St. Pauli haben noch Chancen

Darmstadt 98 (64 Punkte) ist trotz der Niederlage gegen den FC St. Pauli mit sieben Punkten Vorsprung bei noch neun zu vergebenden Punkten für den HSV (57) kein Thema mehr. Den 1. FC Heidenheim auf Platz zwei noch abzufangen, ist bei vier Punkten Unterschied für die Hamburger rechnerisch immer noch möglich, aber schwer genug. Es gilt für sie, vor allem den Aufstiegsrelegationsplatz erfolgreich zu verteidigen.

Denn von hinten machen der Tabellenvierte FC St. Pauli (53) und Fortuna Düsseldorf (53) Druck. Die Düsseldorfer hatten am Samstagnachmittag Holstein Kiel mit 3:0 bezwungen und sich ebenfalls an den Relegationsrang herangearbeitet. Am kommenden Wochenende treffen Düsseldorf und St. Pauli im direkten Duell aufeinander.

Der direkte Aufstieg sei das Ziel, „solange es noch möglich ist“, sagte HSV-Mittelfeldspieler Jonas Meffert. Doch gedanklich beschäftigen sich die Spieler dem Anschein nach aber schon mit den Zusatzspielen um den Aufstieg. „Die Relegation ist auch eine Möglichkeit, um aufzusteigen. Dann hast du zwei Spiele, und du hast es wieder in der eigenen Hand“, sagte Kapitän Sebastian Schonlau.

Das Unentschieden der Hamburger gegen die Ostwestfalen - die selbst noch vor dem Spieltag mit einer kleinen Aufstiegshoffnung angereist waren - hatte Darmstadt 98 die Möglichkeit eröffnet, mit einem Sieg gegen den FC St. Pauli nach sechs Jahren die Rückkehr in die Bundesliga perfekt zu machen.

„Man hat irgendwann gemerkt, das ist heute ein Tag, der nicht glücklich für uns läuft“, sagte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht. „Mund abputzen, weitermachen, stabil bleiben.“ Seinem Kollegen Fabian Hürzeler vom FC St. Pauli wünschte er mit einem Schmunzeln „für den weiteren Druckaufbau aus der Position, in der ihr jetzt seid, alles Gute“.

Die Hoffnung lebt wieder in der Mannschaft des 30-jährigen Hürzeler. „Dass du den Tabellenführer so besiegst, spricht für eine Mannschaft, die ganz oben mitspielen möchte und sich das auch verdient“, sagte Leart Paqarada. „Wir schauen nun, was die nächsten Wochen noch bringen. Es werden noch coole Spiele.“

Das Restprogramm des HSV erscheint aber vermeintlich leichter zu sein als das des Stadtrivalen. Die Hamburger sind bei den abstiegsgefährdeten Teams von Jahn Regensburg und des SV Sandhausen zu Gast. Im letzten Heimspiel geht es gegen Greuther Fürth. Der FC St. Pauli muss unter anderen am kommenden Samstag (20.30 Uhr/Sport1 und Sky) gegen die punktgleiche Fortuna ran. HSV-Kapitän Schonlau betonte derweil: „Wir kämpfen, wir fighten, wir arbeiten - aber eines werden wir nicht tun: Und das ist aufgeben.“ (dpa)

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