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Sport: Auftakt leicht gemacht

Handballer beginnen die WM gegen Brasilien

Berlin - Lange brauchte Heiner Brand nicht zu überlegen. „Wir gehen in die Gruppe C“, verkündete der Bundestrainer das, was ohnehin erwartet wurde. Bei der Auslosung zur Handball-Weltmeisterschaft der Männer stand ihm nach dem Reglement des Welthandball-Verbandes IHF als Bundestrainer des Gastgeberlandes dieses Wahlrecht zu. „Wir wollten auf keinen Fall in der Hauptrunde gegen Ungarn spielen und möglichst auch nicht gegen Russland“, sagte Brand hinterher.

Nachdem die Welthandballer Daniel Stephan, Talant Duschebajew und Kjung-Shin Yoon die Lose für die ersten drei Gruppen gezogen hatten und Argentinien, Brasilien sowie Polen in der Gruppe C platziert waren, hatte der Bundestrainer nach seinen eigenen Maßstäben eine leichte Wahl. Zumal in den Gruppen A und B, aus denen vier Hauptrundengegner der Deutschen kommen werden, sowohl Ungarn als auch Russland nicht vertreten waren. Wahrscheinlich wird das deutsche Team damit bei der WM, die vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2007 in zwölf deutschen Städten ausgetragen wird, in der Hauptrunde auf Tunesien, Slowenien (Gruppe A) sowie auf Europameister Frankreich und Island (Gruppe B) treffen. „Das sind die Favoriten in der Vorrunde“, sagte Brand. Das WM-Eröffnungsspiel tragen die Deutschen am 19. Januar in der bereits ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle gegen Brasilien aus.

Ob die Handballer nach der glanzvoll verlaufenen Fußball-WM mit ihren Titelkämpfen eine ähnliche Begeisterung erzeugen können, wovon IHF-Präsident Hassan Mustafa überzeugt ist, bleibt abzuwarten. „Wir wollen uns nicht an die Fußball-WM anhängen, aber wir wollen die Euphorie für unsere Sportart nutzen“, hatte Ulrich Strombach, der Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), vor der Auslosung erklärt. Doch diese Prozedur im Maritim-Hotel in Berlin war alles andere als eine Werbung für die WM-Organisatoren. Zu viele Pannen begleiteten die Veranstaltung. Der seitens der IHF für die Auslosung zuständige Russe Alexander Koschukow brachte zusätzlich Verwirrung. Weil er der englischen Aussprache nicht mächtig war, gab es nicht nur einmal Nachfragen. Selbst Korrekturen in den Vorrundengruppen blieben bei dem peinlichen Prozedere nicht aus. Mehrmals gab es in den 75 Minuten dann Beifall von den Zuschauern, unter denen Vertreter der Botschaften aller 24 Teilnehmerländer waren, wenn ein Programmpunkt erfolgreich beendet war.

Heiner Brand beschäftigte sich unter diesem Vorzeichen viel lieber bereits mit dem, was in den noch folgenden Monaten bis zur WM mit der deutschen Nationalmannschaft passieren wird. Fest stehen bis jetzt Testländerspiele gegen Ungarn sowie die Teilnahme am World Cup, der im Oktober in Deutschland und in Schweden ausgetragen wird. Sein Aufgebot für die WM steht bisher lediglich in Grundzügen. „Wer weiß, ob nicht wieder ein Stammspieler bis zur WM ausfällt“, sagte er vorsichtig. Nach Olympia 2004 war das jedesmal so. Auch für diesen möglichen Fall brauchte er dringend eine leichte Vorrundengruppe.

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