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Und er geht doch rein. Christoph Schubert überwindet den italienischen Torhüter Daniel Bellissimo zum 1:0 für die deutsche Mannschaft. Foto: dapd

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Sport: Auftakt mit Schwächen

Deutschland gewinnt das erste Spiel der Eishockey-WM 3:0 gegen Italien.

Stockholm - Zu Überschwang bestand kein Anlass, auch wenn Jakob Kölliker mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft gerade seinen ersten WM- Sieg als Bundestrainer gefeiert hatte. „Ich bin glücklich über das Ergebnis, aber nicht über die Art und Weise, wie wir es erreicht haben“, sagte der Schweizer nach einem hart erkämpften, aber nie gefährdeten 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)-Erfolg seiner Mannschaft gegen Italien. „Italien war ein unangenehmer Gegner, wir haben uns lange schwergetan.“

Um bei der WM in Finnland und Schweden das Viertelfinale und damit die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2014 zu erreichen, muss sich das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) aber deutlich steigern. Für Köllikers Spieler war es gegen die eigentlich harmlosen Italiener nicht mehr als ein Arbeitssieg nach Toren von Christoph Schubert (16. Minute), Patrick Reimer (23.) und Christopher Fischer (46.). „Jedes Tor hat uns Selbstvertrauen gegeben“, sagte Kölliker. „Es ist ganz wichtig, auch schwache Spiele zu gewinnen.“

Auch die Spieler gingen selbstkritisch mit ihrem ersten Auftritt um. „Wir haben uns in der Anfangsphase schon schwer- getan“, sagte Schubert. „Nach dem 1:0 war dann alles okay. Aber in den nächsten Spielen müssen wir die Scheibe besser laufen lassen.“ Die Deutschen fanden gegen sehr defensiv spielende Italiener nur schwer in die Partie. Auch die leere Halle in Stockholm bereitete einen seltsamen Rahmen, in dem so gar keine WM-Stimmung aufkommen wollte. Zu Beginn verirrten sich gerade einmal rund 300 Fans in dem riesigen, 13 850 Zuschauer fassenden Globen. Später wurde als offizielle Zuschauerzahl 1033 verkündet. Die über die gesamte Kuppel verlorenen Grüppchen sorgten für eine unwirkliche Stimmung.

Zudem fühlte sich die DEB-Auswahl offenbar in der ungewohnten Favoritenrolle nicht besonders wohl. Zwar spielte sich die Partie fast ausschließlich in der Hälfte des Gegners ab, die tief stehenden Italiener ließen Köllikers Spielern aber auch kaum eine andere Wahl. An Daniel Bellissimo versuchten sich die deutschen Stürmer trotz deutlicher Überlegenheit zunächst vergeblich: Patrick Reimers Schuss von der blauen Linie landete ebenso sicher in den Handschuhen des italienischen Torhüters wie Thomas Greilingers Abschluss. „Wir haben zu kompliziert gespielt und dadurch zu viele Scheibenverluste gehabt“, sagte Kölliker. „Die gerade Linie aus der Vorbereitung haben wir heute verloren.“

Nach einer Viertelstunde erzielte Schubert nach Vorarbeit von Christoph Ullmann die überfällige Führung: Seinen halb hohen Schuss von der linken Seite konnte Bellissimo nur noch abfälschen, der Puck zappelte im Netz. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels war es erneut Ullmann, der den zweiten Treffer vorbereitete und Reimer bediente: Der Stürmer scheiterte im ersten Versuch noch an Bellissimo, konnte die Scheibe aber im Nachsetzen ins Tor schlenzen.

Befreiter sah das deutsche Spiel danach aber nicht wirklich aus. Passfehler und Ungenauigkeiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss, Fischers Glückstreffer durch Bellissimos Schoner setzte dann auch den entsprechenden Schlusspunkt unter eine mäßige Auftaktleistung. dpa/dapd

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