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Technisch stark, aber Roger Federer war dann doch noch ein bisschen besser als Mischa Zverev.

© Reuters

Update

Aus bei den Australian Open: Mischa Zverev chancenlos gegen Roger Federer

Im Viertelfinale von Melbourne ist Schluss. Mischa Zverev schafft nach dem Sieg gegen Andy Murray keine weitere Sensation und ist damit als letzter Deutscher ausgeschieden.

Gegen den Größten war der große Auftritt von Mischa Zverev bei den Australian Open beendet. Roger Federer hat den famosen Siegeszug des Hamburgers bei den Australian Open im Viertelfinale abrupt gestoppt. Der 29-jährige Hamburger unterlag dem einstigen Tennis-Dominator am Dienstag in Melbourne 1:6, 5:7, 2:6 und bekam anfangs seine Grenzen vom langjährigen Weltranglistenersten aus der Schweiz aufgezeigt. Danach bewies Zverev immerhin gute Moral und bot dem 35-Jährigen, der weiter auf seinen 18. Grand-Slam-Titel und den fünften in Australien hofft, nach besten Kräften Paroli. In der neuen Weltrangliste wird er voraussichtlich vom 50. bis auf den 34. Rang vorstoßen - die beste Platzierung seiner Karriere.

„Er hat ein unglaubliches Turnier gespielt. Er hat einen großartigen Job gemacht“, sagte Federer nach dem Match. „Ich bin so glücklich für ihn, er hatte eine harte Zeit. Ich freue mich für Jungs, die nach Verletzungen eine zweite oder fünfte Chance bekommen. Ich selbst hätte nie gedacht, dass ich so gut bei diesem Turnier spiele.“

Federer trifft im Halbfinale am Donnerstag auf seinen Schweizer Stan Wawrinka, der zuvor 7:6 (7:2), 6:4, 6:3 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga gewann. US-Open-Sieger Wawrinka triumphierte vor drei Jahren auch in Melbourne. Die anderen Halbfinalisten werden am Mittwoch ermittelt. Dabei trifft der Belgier David Goffin auf den Bulgaren Grigor Dimitrow, danach stehen sich der frühere Weltranglistenerste und Australien-Champion Rafael Nadal aus Spanien sowie Wimbledon-Finalist Milos Raonic aus Kanada gegenüber.

Nach nur zwölf Minuten stand es bereits 0:5 gegen Zverev

Zwei Tage nach dem Coup gegen den Weltranglistenersten Andy Murray hätte sein erstes Grand-Slam-Viertelfinale für Zverev vor den 15 000 erwartungsvollen Zuschauern in der Rod-Laver-Arena gar nicht schlechter beginnen können. Gleich sein erstes Aufschlagspiel gab Zverev ab, das nächste auch noch - nach nur zwölf Minuten stand es schon 0:5. Federer brachte die meisten Aufschläge des Linkshänders vor die Füße von Zverev zurück, der dann keinen Druck mit seinem Volley machen konnte und anschließend die Passierbälle des Maestros an sich vorbeirauschen sah. Nach 19 Minuten nutzte Federer seinen zweiten Satzball mit einem Rückhand-Volley, und für den älteren Zverev-Bruder sah alles nach einer ganz bösen Abreibung aus.

Als er seinen Aufschlag zum Beginn des zweiten Satzes hielt, kam der Außenseiter gegen den Rekordsieger von 17 Grand-Slam-Titeln besser ins Spiel und schaffte sogar ein Break zum 3:1. Sofort schaltete Federer wieder einen Gang hoch und konterte mit dem Rebreak. Davon ließ sich Zverev nicht entmutigen und war beim 5:4 und Aufschlag von Federer nur zwei Punkte vom Satzgewinn entfernt. Beim 30:30 segelte sein aggressiver Return aber knapp hinter die Grundlinie. Altmeister Federer machte das Spiel, nahm Zverev danach zu Null den Aufschlag zum 6:5 ab und holte sich auch den zweiten Satz.

Unmittelbar nach dem besten Ballwechsel im Match, den Federer mit einem Lob für sich entschied, schaffte der nach halbjähriger Verletzungspause schnell wieder in Form gekommene Baseler im dritten Durchgang das Break zum 3:2. Nach 1:32 Stunden beendete er die Partie gleich beim ersten Matchball mit einer Vorhand.

Bei den Damen erreichte Venus Williams 14 Jahre nach ihrem bislang einzigen Halbfinale zum zweiten Mal die Runde der letzten Vier in Melbourne. Die 36 Jahre alte ehemalige Weltranglisten-Erste besiegte die Russin Anastassija Pawljutschenkowa 6:4, 7:6 (7:3). Durch ihren 50. Einzelsieg bei den Australian Open ist sie die älteste Halbfinalistin bei einem Grand-Slam-Turnier seit Martina Navratilova 1994 in Wimbledon. Am Donnerstag spielt die Nummer 17 der Welt in einem US-Duell gegen Kerber-Bezwingerin Coco Vandeweghe. Die Weltranglisten-35. ließ nach dem glatten Achtelfinal-Erfolg gegen Titelverteidigerin Angelique Kerber auch French-Open-Siegerin Garbiñe Muguruza aus Spanien keine Chance und gewann 6:4, 6:0. (dpa)

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