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Sport: Aus dem Chaos erwächst ein Sieg Die Eisbären bezwingen

Wolfsburg mit 4:1

Von Katrin Schulze

Berlin - Ein wenig Ablenkung konnte nicht schaden. Auf der Eisfläche ereigneten sich keine überaus aufregenden Dinge, und der Spannungsfaktor war in der Berliner Großarena auch schon mal höher. Also konzentrierte sich die Hallenregie auf jemanden, der in der Begegnung zwischen den Eisbären und dem EHC Wolfsburg gar nicht mitspielte: Steve Walker. In der ersten Drittelpause bot man den 14 000 Zuschauern ein Interview mit dem gerade aus Kanada zurückgekehrten Profi und auf dem Videowürfel war zu sehen, wie er das Spiel verfolgte. Von der Loge aus sah Walker, für den ein Einsatz am Sonntag noch zu früh kam, einen souveränen 4:1 (1:0, 1:0, 2:1)-Sieg der Berliner über den Tabellenzweiten der Deutschen Eishockey-Liga.

Nach dem Spiel konnte Eisbären-Trainer Don Jackson zwar tatsächlich „sehr stolz“ auf seine Mannschaft sein, anfangs aber ging es für sie noch chaotisch zu. Denn kaum hatte die Partie begonnen, da standen die Gastgeber auch schon mit zwei Spielern weniger auf dem Eis. Die beinahe zwei Minuten andauernde doppelte Unterzahl überstanden sie unbeschadet und gingen dafür kurze Zeit später ihrerseits durch Florian Busch in Führung.Und weil es im ersten Abschnitt nicht mehr viel zu bestaunen gab, beließen es die Berliner Fans vorübergehend bei „Steve Walker“-Sprechchören.

Erstaunen durfte es nicht, dass die Eisbären nach zuletzt drei Niederlagen in Folge anfangs kein berauschendes Eishockey boten. Sie beschränkten sich vielmehr auf die Kontrolle des Spielgeschehens; das genügte gegen weitgehend harmlose Wolfsburger. Für Jackson gab es sogar „viel zu feiern: Wir sind wieder organisierter aufgetreten und haben auch im Powerplay getroffen.“ Eine der Möglichkeiten in Überzahl nutzte Denis Pederson im Mitteldrittel zum 2:0 – und zur Beruhigung seines Teams.

Mit der Gewissheit des nahenden Sieges wurden die Berliner mutiger und schraubten das Ergebnis durch Tore von Travis Mulock und Stefan Ustorf auf 4:0. Dass auch Wolfsburg noch traf, ging beinahe unter, weil die Eisbären schlicht unangreifbar schienen. „Wir haben den Gegner diesmal kaum ins Spiel kommen lassen. Das verleiht uns Selbstbewusstsein für die nächste Aufgabe“ , sagte Torschütze Mulock. Auch wenn es nicht den Anschein hatte, dass die Berliner weitere Unterstützung nötig hätten, so dürfen sie sich doch bald über Zuwachs freuen. „Ich hoffe, dass ich schon am Freitag spielen kann“, sagte Steve Walker. Dann treten die Eisbären in Hannover an, beim Deutschen Meister. Katrin Schulze

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