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Sport: Außer der Reihe

Union empfängt Eintracht Frankfurt zur ungeliebten Zeit – und will mit Offensivkraft begeistern.

Berlin - Richtig freuen kann sich Uwe Neuhaus über die Premiere nicht. Zum ersten Mal in dieser Saison tritt der 1. FC Union an einem Montagabend an, das Zweitliga-Spiel heute im Stadion An der Alten Försterei gegen Eintracht Frankfurt wird landesweit im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt (20.15 Uhr, live bei Sport 1). Doch Unions Trainer ist von dem ungewohnten Zeitpunkt wenig begeistert. „Ich spiele eigentlich Freitagabend am liebsten“, sagt Neuhaus. „Außerdem werden ja alle Spiele live übertragen und ob nun 1,2 Millionen oder 1,4 Millionen Leute zuschauen, ist für die Spieler unerheblich.“

Die Berliner Zuschauer hingegen freuen sich auf das vom übertragenden Sender zum Spitzenspiel gewählte Duell, auch wenn ihnen der Montag als Spieltag wie vielen Fans eigentlich nicht genehm ist. Fast 15 000 Karten wurden bisher verkauft, und müsste der Gästeblock nicht leer bleiben, das Spiel wäre mit Sicherheit ausverkauft. Weil aber die Frankfurter Fans gegen Fortuna Düsseldorf im Februar Rauchbomben und Feuerwerkskörper im Stadion gezündet hatten, untersagte ihnen der Deutsche Fußball-Bund den Zutritt für das Spiel in Berlin.

Trotzdem gab es zuletzt Gerüchte, dass sich viele Eintracht-Fans bereits Karten für die Unioner Stehplatzblöcke besorgt hätten. Was ist dran an einer möglichen Frankfurter Invasion? „Der Kartenvorverkauf für das Spiel ist extrem kontrolliert abgelaufen, weder aus Frankfurt noch aus Berlin sind auffällige Ticketbewegungen bekannt“, sagt Unions Sprecher Christian Arbeit. „Karten konnte man nur in Berlin und Brandenburg erwerben. Wir sind jedenfalls gut vorbereitet.“

Ob mit oder ohne eigene Fans, die Frankfurter Spieler werden auch so alles versuchen, um in der Alten Försterei zu gewinnen. Als Tabellenzweiter befinden sie sich mitten im Aufstiegskampf, ein Sieg würde den Vorsprung auf den Dritten Fortuna Düsseldorf um fünf Punkte anwachsen lassen. „Ich glaube, dass Frankfurt es zusammen mit Fürth auch schaffen wird, den Aufstieg zu realisieren“, sagt Uwe Neuhaus. Unions Trainer hält den heutigen Gegner für „die spielstärkste Mannschaft der Liga“.

Das mussten die Berliner schon im Hinspiel erfahren, beim 1:3 vor fünf Monaten hielten sie zwar phasenweise gut mit, hatten am Ende aber doch keine Chance. Bisher konnte Union außer Paderborn keinen der Aufstiegsanwärter bezwingen, teilweise gab es hohe Niederlagen. Trotzdem will Neuhaus seine Mannschaft offensiv ausgerichtet sehen. Er sagt: „Wir müssen mutig sein und die Frankfurter nicht spielen lassen, sonst wird es gegen sie schwer.“ Unions Trainer setzt gegen den ballsicheren Gegner auf eine eingespielte Mannschaft, bis auf den verletzten Christopher Quiring werden die gleichen elf Spieler wie beim 3:1-Sieg in Aachen am vergangenen Wochenende auflaufen. Für den 21-Jährigen rückt Patrick Zoundi in die Startformation. „Wir haben keinen Grund, etwas zu ändern“, sagt Neuhaus.

Was seinen Unmut gegenüber Montagsspielen angeht, kann Uwe Neuhaus beruhigt in die Zukunft blicken. In dieser Saison muss Union nicht mehr am ersten Tag der neuen Woche antreten.

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